Keine Fortsetzung von Baldur’s Gate 3, keine Erweiterungen, kein neues Dungeons & Dragons-Projekt: Larian-Chef Swen Vincke hat auf der Game Developers Conference (GDC) 2024 überraschende Pläne für die Zukunft seines Studios vorgestellt.
Während eines einstündigen Vortrags über die Produktion von Baldur’s Gate 3 kündigte Vincke an: „Wir machen kein Baldur’s Gate 4, obwohl das jeder von uns erwartet.“ Auch eine Erweiterung für Baldur’s Gate 3 wird es nicht geben, und Larian wird auch kein neues Projekt auf Basis von Dungeons & Dragons entwickeln. Die Lizenzrechte gehören Wizards of the Coast, und laut Vincke könne sich das Unternehmen gerne einen anderen Entwickler suchen.
Was plant Larian Studios?
Vincke hielt sich bedeckt, was die zukünftigen Projekte seines Studios betrifft. Es scheint jedoch, dass auch die Fortsetzung der hauseigenen Divinity-Serie nicht geplant ist. Stattdessen hat Larian etwas völlig Neues im Sinn, was für viel Spannung und Spekulationen in der Gaming-Community sorgen dürfte.
Finanzielle Überlegungen
Ein möglicher Grund für den Kurswechsel: Die hohen Lizenzkosten. Mitte Februar 2024 hatte Hasbro, das Unternehmen hinter Wizards of the Coast, bekannt gegeben, für das von Larian produzierte Baldur’s Gate 3 rund 90 Millionen US-Dollar erhalten zu haben.
Vincke gewährte zudem einige Einblicke in die Geschäftsentscheidungen von Larian. 2020 bemühte sich das Team, die Early-Access-Version von Baldur’s Gate 3 nicht zeitgleich mit Cyberpunk 2077 auf den Markt zu bringen, was schließlich auch gelang. Ähnlich war es bei der Veröffentlichung der Vollversion Mitte 2023, wo eine direkte Konfrontation mit Starfield vermieden werden sollte.
Rückblick auf die Entwicklung von Baldur’s Gate 3
Vincke sprach auch selbstkritisch über die Entwicklungsphase von Baldur’s Gate 3. Er bezeichnete eine Abmachung mit Google, das Spiel zeitgleich mit der PC-Version auch über den inzwischen eingestellten Spielestreamingdienst Stadia zu veröffentlichen, als „dümmsten Deal“.
Die immense Größe des Projekts führte immer wieder zu Problemen, sodass einige Inhalte, darunter ein Abschnitt rund um ein War College und ein Druidengrab, kurz vor der Veröffentlichung entfernt werden mussten. Ein humorvolles Detail seines Vortrags: Vincke scherzte, dass „Baldur’s Gate 3 auf Portugal basiert“, da viele Bauwerke in Portugal per Photogrammetrie erfasst und ins Spiel integriert wurden.
Mit diesen Ankündigungen und Einblicken zeigt sich, dass Larian Studios sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruht, sondern weiterhin bereit ist, neue und unerwartete Wege zu gehen. Die Gaming-Community darf gespannt sein, was das innovative Studio als Nächstes plant.