Speedollama Review: Ein Throwback in eine simplere Zeit

Nicht jedes Spiel braucht eine komplexe Story oder endlosen Wiederspielwert, um zu unterhalten. „Speedollama“ von Chaosmonger Studio beweist, dass auch einfache Konzepte fesselnd sein können – vorausgesetzt, sie sind mit Leidenschaft umgesetzt. Mit einer Mischung aus humorvollem Wahnsinn, Retro-Charme und packender Action richtet sich „Speedollama“ an Fans klassischer Run-and-Gun-Titel, die Lust auf eine nostalgische, unbeschwerte Spielerfahrung haben.

Eine Story, so alt wie die Zeit

Der ewige Konflikt: Lamas gegen Alpakas. Sie werden oft verwechselt, doch die Alpakas haben genug und streben nach nichts Geringerem als der Weltherrschaft. Die Lamas hingegen setzen alles daran, dies zu verhindern – natürlich nicht ohne jede Menge bizarre Substanzen einzusammeln. Diese absurde Prämisse passt perfekt zur minimalistischen Handlung von „Speedollama“. Der Fokus liegt klar auf dem Gameplay, und die Story dient vor allem als ironischer Rahmen für das chaotische Geschehen.

Gameplay im klassischen Stil

„Speedollama“ greift das Gameplay alter Arcade-Perlen wie „Contra“ und „Metal Slug“ auf: Es ist ein simpler 2D-Run-and-Gun-Shooter, bei dem Kugeln und Blut nur so durch die Gegend fliegen. Die insgesamt 40 Level sind aufgeteilt in neun Gebiete, wobei nach jedem vierten Abschnitt ein Boss auf die Spieler wartet, gefolgt von einem Bonuslevel. Die Level sind prozedural generiert und verlangen, dass mindestens 75 Prozent der Sammelobjekte – in diesem Fall verschiedene Drogen – eingesammelt werden, bevor der Ausgang erscheint.

Eine besondere Herausforderung ergibt sich durch das Zeitlimit von fünf Minuten pro Level. Spieler müssen sich schnell bewegen, geschickt springen und dabei möglichst effizient die Gegner eliminieren. Dabei wird ausschließlich in vier Richtungen geschossen, was den Retro-Charakter des Spiels betont. Die drei wählbaren Charaktere unterscheiden sich in Attributen wie Feuerkraft, Sprunghöhe oder Lebenspunkten – aber eins ist sicher: Sie alle sind verdammt schnell unterwegs.

Ein Gameplay-Loop mit kleinen Schwächen

Der allgemeine Gameplay-Loop funktioniert gut, und die Steuerung ist insgesamt solide umgesetzt. Dennoch gibt es eine Schwachstelle: den Walljump. Standardmäßig kann man sich mithilfe der Schultertasten an Wänden festhalten und so weiter nach oben springen. Durch das hohe Spieltempo und die ständige Action kann dies jedoch fummelig werden. Als Alternative bietet das Spiel eine automatische Kletterfunktion, die das Festhalten erleichtert, jedoch die Agilität etwas einschränkt. Trotz dieser kleinen Mängel bleibt der Kern des Spiels unterhaltsam und lässt die Herzen von Retro-Fans höherschlagen.

Ein größeres Problem ergibt sich jedoch durch die Unübersichtlichkeit in besonders hektischen Momenten: Die Geschosse einiger Gegner sind schwer zu erkennen und gehen im Effektgewitter oft unter. Dadurch ist es fast unmöglich, ihnen auszuweichen, was frustrierend sein kann.

„Speedollama“ wird sicherlich kein Mainstream-Hit, doch es bietet einige Stunden Spaß für all jene, die sich nach einer Zeit zurücksehnen, in der Spiele einfach nur unterhalten wollten, ohne groß nachzudenken. Der Humor, die schnelle Action und das charmante Pixel-Art-Design machen „Speedollama“ zu einem spaßigen Throwback in die Arcade-Ära der 80er und 90er Jahre. Chaosmonger Studio beweist, dass simpler Spaß manchmal genau das Richtige sein kann – auch wenn das Gameplay ab und an seine Tücken hat. Das Spiel ist im Xbox Store für derzeit 8,09 € erhältlich.

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