Neue Definition des E-Sports: ESBD verabschiedet zeitgemäße Richtlinien

Der eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD) hat in Zusammenarbeit mit seinem wissenschaftlichen Beirat eine neue Definition für E-Sport vorgestellt, die den Anforderungen einer dynamischen und wachsenden Branche gerecht wird. Die Neufassung wurde im Dezember 2024 auf der Mitgliederversammlung offiziell verabschiedet und markiert einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung des deutschen E-Sports.

Anpassung an die Entwicklung des E-Sports

Die bisherige Definition aus dem Jahr 2018 erwies sich angesichts der rasanten Entwicklung der Branche als unzureichend. Neue Spiele, Spielgenres und Disziplinen konnten nicht immer eindeutig eingeordnet werden. Die neue Definition berücksichtigt die gestiegene Vielfalt und zielt darauf ab, die Grundlage für eine einheitliche Auslegung sowohl in der Praxis als auch im rechtlichen Kontext zu schaffen.

Die drei Kernmerkmale des E-Sports

Die überarbeitete Kerndefinition lautet:
„E-Sport ist der Wettkampf zwischen Menschen auf der virtuellen Ebene eines Computerspiels.“

Drei zentrale Merkmale prägen diese Definition:

  1. Menschen im Mittelpunkt: E-Sport wird ausschließlich von Menschen ausgeübt.
  2. Wettkampfcharakter: Der Leistungsvergleich steht im Vordergrund.
  3. Virtuelle Grundlage: Der Wettkampf basiert auf einem Computerspiel.

Diese Merkmale verdeutlichen die Abgrenzung des E-Sports zu anderen Aktivitäten, die zwar technologische Schnittmengen aufweisen, jedoch nicht in den E-Sport-Bereich fallen. So werden etwa Excel-Wettbewerbe oder Drohnen-Rennen nicht als E-Sport anerkannt, da sie entweder nicht der Unterhaltung dienen oder nicht rein virtuell stattfinden.

Wissenschaftliche und praktische Zusammenarbeit

Prof. Dr. Christopher Grieben, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des ESBD, lobte die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis:
„Die Definition ist ein zukunftsorientiertes und konsensfähiges Ergebnis eines intensiven Dialogs, der die Komplexität der Branche widerspiegelt.“

Diese interdisziplinäre Herangehensweise unterstreicht die Bemühungen des ESBD, E-Sport nicht nur für die Akteure der Branche, sondern auch für Politik und Rechtsprechung greifbarer zu machen.

Bedeutung für rechtliche Rahmenbedingungen

Ein zentraler Vorteil der neuen Definition liegt in ihrer besseren Eignung für rechtliche Kontexte. Sie bietet eine Grundlage für Gesetzgeber, um Regelungen für den E-Sport zu formulieren. Der ESBD weist jedoch darauf hin, dass je nach Ziel und Kontext spezifische Anpassungen der Definition erforderlich sein könnten.

Blick in die Zukunft

Die neue Definition versteht sich als Momentaufnahme in einer sich schnell entwickelnden Branche. Der ESBD plant, sie bei Bedarf an zukünftige Veränderungen anzupassen, um den Anforderungen eines sich wandelnden E-Sports gerecht zu bleiben.

Mit dieser Neuausrichtung setzt der Verband ein klares Signal für eine strukturierte Weiterentwicklung des E-Sports in Deutschland und stärkt die Position der Branche auf nationaler und internationaler Ebene.

Weitere News

Weitere News

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner