Der Hersteller Jöllenbeck, dessen Marke Speedlink weit verbreitet ist, hat Anfang Mai 2020 nun Insolvenz angemeldet. Damit ist auch einer der größeren deutscher Hersteller nach über 30 Jahren Firmengeschichte durch die Coronakrise in die Insolvenz getrieben worden.
Unter den Produkten befindet sich neben der klassischen PC-Peripherie wie Maus, Tastatur und Headset auch weitere Produkte wie Xbox Zubehör und Gaming Chairs. Dies präsentierten sie unter anderem auf der gamescom und mit uns in unserem #playathome Gewinnspiel.
Wie ZIP-Online berichtet, soll das Amtgericht Tostedt Dr. Tjark Thies aus der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte als Insolvenzverwalter angestellt haben. Dr. Thies führt den Geschäftsbetrieb derzeit weiter. Währendessen werden alle möglichen Optionen geprüft. In dieser Zwischenzeit zahlt die Bundesagentur für Arbeit die Löhne und Gehälter der über 50 Beschäftigten weiter. Dies geschieht mit einer Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes.
Fehlender Umsatz aufgrund Corona
Der aufgrund von Corona verursachte Umsatzeinbruch führte dazu, dass ein Kreditinstitut eines eingeräumten Kredites den Vertrag mit sofortiger Wirkung kündigte. Thies sagte zudem aus, dass die Lockerungen der Einschränkungen sich erkennbar positiv auswirken werden. Großer Abnehmer von Speedlink Produkten ist unter anderem die MediaMarkt Saturn Gruppe. Diese mussten aufgrund der Einschränkungen ebenfalls sehr lange schließen. Auch die Handelsplattform Amazon hat international Probleme und kann somit nicht zum Umsatz beitragen. Durch den Anstieg der Verkäufe könnte ein Erhalt des Unternehmens gesichert werden.
Allerdings generierte die Jöllenbeck GmbH Umsätze von über 60 Millionen Euro, wies aber am Ende Verluste auf. Noch im Fiskaljahr 2016 beschäftigte das Unternehmen über 200 Mitarbeiter.
Verteilung und Distribution
Die Marke Speedlink konnte sich seit den 1974 bereits in mehr als 40 Ländern etablieren. Seit 2001 konzentrierte sich die Jöllenbeck GmbH auf den in niedersächsischen ansässigen Distributor First Wise Media. First Wise koordiniert und liefert die Elektronik Produkte für Speedlink und ist stark abhängig von Jöllenbeck. Auch hier kam es in Infolge einer Kündigung eines Kreditrahmens nun zur Insolvenz. Ebenso werden die 200 Angestellten über eine Insolvenzgeld-Vorfinanzierung bezahlt.