In Watch Dogs Legion geht es nicht um einen bösen Konzern oder einen Bösewicht wie in den vorherigen Teilen. In London in naher Zukunft sieht es düster aus. Denn Roboter und Künstliche Intelligenz nehmen den Menschen die Arbeit weg. Die politische Führung besteht aus privatisierten Militärmächten die Bürger terrorisieren. Das Ergebniss des ganzen sind soziale Unruhen und fassungslose Arbeitslosenzahlen. Ziel der „Protagonisten“ ist es eine Legion aufzubauen, die sich gegen das System auflehnen und versuchen es zu stürzen. Denn der Überwachungsstaat bestraft jeden, der sich nicht an die Regeln des Systems hält.
Bereits auf der E3 2019 gab es einen ersten Eindruck. Wir wurden eingeladen das Spiel zu testen und sind überrascht vom Ergebniss.
Was erwartet dich in Watch Dogs?
Beworben wird das Spiel mit, jeder ist eine Geheimwaffe. Das stimmt auch, denn jeder NPC ist spielbar und hat spezielle Eigenschaften mit denen er die Legion zum Ziel führen kann. Ziel des ganzen ist es nämlich, durch das Rekrutieren neuer Kämpfer einen Widerstand aufzubauen. Allerdings ist man dabei auf max. 20 Spieler begrenzt. Damit haben wir bereits die größte Erneuerung des Spieles.
Alle Charaktere kann man übernehmen, in dem man die Probleme aufdeckt, analysiert und danach Gegenfalls löst. Nach der Übernahme ist es sofort möglich den Charakter zu spielen, allerdings ist das dann nur möglich, wenn dieser dabei in keinen Konflikt geraten ist. Dabei hat jeder Mensch hier Stärken, Schwächen und besondere Eigenschaften. Die Skills und Perks sind auf die drei unterschiedlichen Klassen ausgelegt.
Klassen
Enforcer – Diese sind, wie der Name schon sagt einfach nur, um sich durch das Gefecht zu zwingen. Mit bloßer Waffengewalt ballern sich diese Klassen durch den Kampf und zeigen den Drohnen wie Kugelfest sie doch wirklich sind.
Infiltrator – Sie infiltieren wie Geheimagenten und Ninjas feindliche Basen und sind wie Geister. Wer auf Stealth setzt, hat hier die Klasse seiner Wahl. Er hat auch eine AR Funktion, sowie nicht tödliche Schockwaffen.
Hacker – Die Main Klasse des Spieles, kann mittels Spiderbots in Gebäude und Netzwerke eindringen, kann sich in wirklich jede Drohne hacken und entsprechend Netzwerke und Geräte kapern.
Einige Charaktere haben Teamfähigkeiten, das heißt sobald dieser Charakter im Team ist, hat jede Figur die Möglichkeit diese Funktion zu nutzen.
So toll es auch ist, das man soviele Klassen und NPC’s spielen kann, die Schwierigkeit liegt in etwas anderem. Es gibt keine Save Games oder Möglichkeiten sich zu sichern. Jeder Charakter kann nur einmal sterben, sollte die geschehen so ist dieser nicht mehr im Spiel. Ebenso verschwinden Bonis, Skills und Perks. Mit etwas Glück ist dieser nur Verhaftet oder im Krankenhaus und hat so eine Auszeit in der Spielnutzung.
Dabei hat jeder NPC Probleme und Geheimnisse die kleine einzelne Storylines geben und die 5 Hauptstory Lines beeinflussen können.
Eine Stadt die Angst macht!
Die Stadt begrüßt den Spieler mit Autonomen Autos, Überwachungsdrohnen und einer düsteren Atmosphäre. In der Demo waren wir auf einen minimalen Teil der Stadt begrenzt. Die Stadt soll so groß sein, wie das San Francisco aus Watch Dogs 2. Dabei soll die Stadt wesentlich mehr Tiefe und mehr Details aufweisen. Allerdings, von einer klassischen Metro haben wir bislang nicht gesehen bzw. auch noch nichts davon gehört. Die Map wirkt dennoch riesig, denn wir konnten auch schon in unseren kleinen Rahmen die Schnellreise durch die Charaktere mehrfach nutzen.
Man kann es sich nicht vorstellen, man muss es gespielt haben. Vor allem wenn man die Stadt bei Nacht und starkem Regen anschaut, ist es wirklich unheimlich. Ubisoft versucht hier wirklich ein Schreckensszenario zu erschaffen und kann das sehr gut.
Was wir erlebt haben
Nachdem wir uns mit der Map Designerin bekannt gemacht haben starten wir das Spiel. Als Start Charakter, der je nach Spiel Einstellung anders ist, bekommen wir die nette Granny. Eine alte zierliche Dame, die die Liebenswerte Oma von jemanden sein könnte. Das sie früher beim MI5, dem britischen Geheimdienst war, erfährt man zwar auch, allerdings macht das nichts zu Sache. Die Granny läuft langsam und nur kurze Schritte. Ihre Ausdauer ist beachtlich kurz. Also ein wirkliche davon Rennen ist nicht wirklich möglich. Als erstes klauen wir uns mit dieser netten Dame den schnellsten Flitzer, den wir finden können und fahren zu einem Polizeirevier, das wir infiltrieren sollen. Durch einen ungeschickten Redakteur der die arme Granny statt dem Handy die Waffe zückt und schießt nutzen wir natürlich erstmal die laute Methode. Ein Vorteil der Granny ist, sie trifft immer. Mit der Pistole schießen wir uns durch das Polizei Revier, versuchen den Computer im zweiten Stockwerk zu hacken und hauen wieder ab. Dabei bemerken wir, das wir den Vorgang unterbrochen haben und schießen uns nochmal den Weg mit der Granny frei. Am PC angekommen, hacken wir ihn fertig und laufen wieder los. In der Mitte des Wegen weist uns die Map Designerin daraufhin das wir nicht fertig sind. Wir haben uns der Granny angepasst und vergessen vieles. Das gute Dabei ist jedoch, wir haben noch sehr viel Munition übrig, da die Granny immer sehr sehr präzise schießt. Nachdem wir das letzte Objekt geholt haben wollen wir über den Hinterhof flüchten. Allerdings ist das einzige Fluchtfahrzeug was vorhanden ist, ein Polizei Truck. Ähnlich wie ein Marauder brettert die Oma mit einer 180°C Wendung durch den Zaun und bahnt sich den Weg frei. Aus einer Kombination von Albernheit und Spannung schaffen wir dann die erste Mission auf unorthodoxe Art und Weise, was selbst die Entwicklerin überrascht hat.
Nach der Flucht fahren wir an einen kleinen See und schalten uns einen zweiten Charakter frei. Nach dem Wechsel zu ihm versuchen wir ein Gebäude auf der anderen Seite der nutzbaren Map zu infiltrieren, dabei fällt auf das der Charakter starke Probleme mit seinen Fahrkünsten hat. Ebenso ist schießen definitiv nicht sein Talent. Dafür ist er sehr sportlich und überwindet jedes Hindernis im Schnell Durchlauf, ebenso ist er ein begabter Hacker. Nachdem wir zu einem Hinterhof fahren, setzen wir uns auf eine Drohne und überfliegen das feindliche Gebiet. Dabei können wir umliegende Gegenstände aufnehmen und auf die Feine hinab regnen lassen. Mit ein wenig Fingerfertigkeit kann man viele Dinge Zweckentfremden und Gegner ausschalten.
Fazit
Das Gameplay hat sich seit Watch Dogs erheblich verbessert und auch Dinge wie das Fahrverhalten haben eine gute Balance zwischen Arcade und Simulation gefunden. Interessant ist auch der Aspekt das sich Beziehungen zwischen den Charakteren erst aufbauen müssen. Dabei ist der Ansatz statt einen Protagonisten, gleich ganze Zwanzig zu haben wirklich interessant gestaltet und macht Lust auf mehr.
Uns hat die kurze Demo sehr gefallen. Wir sind statt wie empfohlen, andere Wege eingegangen und konnten so das Spiel ausreizen und waren überrascht wie flüssig die Kampagne weiterläuft. Statt mit der Oma wie James Bond oder Splinter Cell durch das Polizeirevier zu gehen, haben wir uns verhalten wie ein dementer Rambo. Sowohl die Entwickler, wie auch unsere Redaktion haben sich sehr amüsiert und waren gepackt vom Spiel. Wir freuen uns schon auf das Release und hoffen das wir bis dahin noch viel mehr solcher lustigen Dinge sehen können. Allerdings sollte man das Spiel auch von einer ernsten Perspektive betrachten, da dass Spiel nicht nur die gesellschaftliche Entwicklung kritisch darstellt, sondern auch unseren Umgang mit allem was uns in irgendeiner weise betrifft.