Unity Runtime Fee: Neues Gebühren-Modell stößt auf Widerstand

Ab dem 1. Januar 2024 wird Unity Technologies, der kalifornische Software-Hersteller, eine neue Gebührenstruktur für seine gleichnamige Game-Engine einführen. Unter dem Namen Unity Runtime Fee sollen Entwickler zukünftig nach einer bestimmten Umsatzgrenze abgerechnet werden.

Marktposition von Unity

Unity gehört zusammen mit der Unreal Engine von Epic Games zu den marktführenden Plattformen für die Entwicklung von Videospielen. Zahlreiche erfolgreiche Titel aus unterschiedlichen Segmenten, von Mobilegames wie Pokémon Go bis zu PC-Spielen wie Fall Guys, nutzen diese Technologie.

Struktur der Gebühren

Die neue Gebührenstruktur wird ab einem Jahresumsatz von 200.000 US-Dollar greifen. Die genaue Höhe der Gebühren ist abhängig vom jeweiligen Abo-Modell und der Anzahl der Installationen. Während Nutzer von Unity Personal und Unity Plus 20 Cent pro Installation zahlen sollen, sind die Sätze für Unity Pro und Unity Enterprise gestaffelt und beginnen bei 15 bzw. 12,5 Cent. Für Free2Play-Games sind spezielle Konditionen vorgesehen, allerdings nur bei Nutzung bestimmter Monetarisierungstools.

Branchenreaktionen

Das neue Modell hat eine Diskussion innerhalb der Industrie entfacht. Besonders kleine Studios, die schnell die Umsatzgrenze von 200.000 US-Dollar erreichen, könnten von der Gebühr betroffen sein. Zudem wird die Margenberechnung für Spiele mit niedrigem Verkaufspreis durch zusätzliche Abgaben erschwert. Auf der anderen Seite argumentiert Unity Technologies, dass nur eine sehr kleine Zahl von Nutzern, vor allem diejenigen mit bereits erfolgreichen Spielen, direkt betroffen sei.

Offene Fragen und Kritik

Mehrere Fragen bezüglich der neuen Gebührenstruktur bleiben unbeantwortet. Dazu gehören die genaue Definition einer “Installation”, das Risiko von Messfehlern oder Missbrauch sowie die Anwendbarkeit der Gebühren auf Spiele in Abo-Modellen wie dem Xbox Game Pass und PlayStation Plus. Antworten von Unity Technologies auf diese Fragen wurden als unzureichend empfunden, was zu weiteren Diskussionen in der Branche führt.

Die Unity Runtime Fee wird ab 2024 die Kostenstruktur für viele Spieleentwickler verändern. Während Unity Technologies die Änderung als geringfügig für einen kleinen Nutzerkreis darstellt, sehen Kritiker weitreichende Konsequenzen für die Branche. Die vollständigen Auswirkungen des neuen Gebühren-Modells bleiben abzuwarten.

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