Nur knapp zwei Wochen nach der Markteinführung des Spiels „Shadow Gambit: The Cursed Crew“ haben die Gründer des Münchner Entwicklungsstudios Mimimi Games die geplante, kontrollierte Schließung des Unternehmens angekündigt. Die Entscheidung wurde trotz staatlicher Fördermittel in Höhe von 2.025.942 Euro, die das Unternehmen für das Spiel erhalten hatte, und einer Reihe von Branchenauszeichnungen getroffen.
Johannes Roth, Co-Gründer des Studios, hatte erst am vergangenen Donnerstag im Gespräch mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) auf der Gamescom die positiven Auswirkungen der staatlichen Games-Förderung hervorgehoben. Das im August veröffentlichte Strategiespiel wurde demnach termingerecht abgeschlossen.
Das Unternehmen, welches zuletzt auf 37 Beschäftigte angewachsen ist und erst im Oktober 2020 neue Geschäftsräume in München bezogen hatte, galt in der Branche als Vorzeigestudio. Unter anderem wurde es 2021 mit dem Deutschen Computerspielpreis als Studio des Jahres ausgezeichnet. Auch der jüngste Titel, „Shadow Gambit“, hat national wie international hohe Bewertungen erhalten.
In einem Blog-Beitrag erläutern die Studiogründer Dominik Abé und Johannes Roth, dass die hohen Entwicklungskosten im Vergleich zu den erzielbaren Einnahmen, insbesondere in einem riskanten finanziellen Umfeld, zu der Entscheidung beigetragen haben. Darüber hinaus betonen sie die persönliche Belastung, die die Unternehmensführung und Spieleentwicklung auf sie und ihre Familien ausgeübt hat.
Obwohl die Entwicklung von Patches und einem großen Inhalts-Update für „Shadow Gambit“ fortgesetzt wird, soll das Studio in den kommenden Monaten schrittweise abgebaut werden. Diese Entscheidung wurde dem Team kurz vor der öffentlichen Ankündigung mitgeteilt. Die Studiogründer versichern, sie würden „alles in ihrer Macht Stehende tun“, um den Übergang der Mitarbeiter zu neuen Positionen in der Branche zu erleichtern. Dank des erfolgreichen Verkaufsstarts von „Shadow Gambit“ ist es zudem möglich, allen Angestellten einen Abschlussbonus auszuzahlen.
In ihrer Erklärung danken Roth und Abé nicht nur den treuen Fans, sondern auch den Publisher- und Vertriebspartnern, darunter Kowloon Nights, THQ Nordic und Daedalic Entertainment, sowie den staatlichen Förderern. Die Schlussworte lauten: „Auch wenn wir nicht wissen, was die Zukunft für uns bereithält, wir lieben immer noch Videospiele und sind extrem dankbar für alles, was wir erleben durften.“