Electronic Arts erwägt Werbung in Spielen: CEO spricht über vorsichtige Herangehensweise

Electronic Arts (EA) plant, mehr Werbung in seine Spiele zu integrieren. Der CEO des Unternehmens, Andrew Wilson, bestätigte in einem Investment-Call, dass EA interne Teams beauftragt hat, die Möglichkeiten zur sinnvollen Implementierung von Werbung in Spielen zu untersuchen.

Frühstadium der Entwicklung

Laut Wilson befindet sich das Vorhaben noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Er betonte, dass EA sehr bewusst und vorsichtig mit dem Thema umgehen müsse, da die Gaming-Community bekanntlich empfindlich auf solche Veränderungen reagieren kann. „Wir haben interne Teams, die aktuell schauen, wie wir eine sinnvolle Implementation von Werbung in unseren Spielen umsetzen können“, sagte Wilson.

Rückschläge durch Community-Feedback

Die Vorsicht von EA ist nicht unbegründet. In der Vergangenheit gab es mehrere Fälle, in denen die Gaming-Community negativ auf Werbeintegrationen reagierte. Ein prominentes Beispiel ist der Shooter „Helldivers 2“, bei dem Sony versuchte, Kunden zu einem PSN-Account zu zwingen. Nach heftiger Kritik und Empörung der Spieler wurde diese Entscheidung von Sony zurückgenommen. Solche Vorfälle zeigen, dass Publisher vorsichtig sein müssen, um Boykotts und Review-Bombing zu vermeiden.

Diskussionen in der Community

Aktuell wird auf Plattformen wie Reddit intensiv über das Thema Werbung in Spielen diskutiert. Nutzer erinnern sich an ältere Titel wie die „Tony Hawk’s Pro Skater“-Reihe, die mit Markenartikeln gefüllt war, die jedoch gut zum Skateboarding-Setting passten. Ein Reddit-User merkte an: „Werbung, die passt, ist genial. Euro Truck Simulator hat hier auch einen guten Job gemacht.“ Dies zeigt, dass kontextbezogene Werbung in Spielen durchaus akzeptiert werden kann, wenn sie gut integriert ist.

Bisherige Versuche und Herausforderungen

EA hat in der Vergangenheit bereits versucht, Werbung in Spielen zu integrieren, jedoch mit gemischtem Erfolg. Ein Beispiel ist das Sportspiel „UFC 4“ aus dem Jahr 2020, in dem plump platzierte Werbebanner das Spielerlebnis störten und bei den Nutzern auf große Ablehnung stießen.

Ein weiterer früherer Versuch war die Implementierung von dynamischen Werbeanzeigen in Online-Spielen wie „Need for Speed World“. Schon 2006 bestätigte GameSpot, dass EA dynamische Anzeigen in Spielen wie „Need for Speed Carbon“ und „Battlefield 2142“ integrieren wollte. In „Burnout Paradise“ von 2008 wurden sogar politische Anzeigen für die US-Präsidentschaftswahl von Barack Obama gezeigt. Diese Werbestrategien trafen auf gemischte Reaktionen und zeigten die Herausforderungen auf, die mit der Einbindung von Werbung in Spiele verbunden sind.

Zukunftsaussichten

Wie genau EA Werbung in seine Spiele integrieren möchte, bleibt abzuwarten. Wilsons Kommentare deuten darauf hin, dass EA aus früheren Fehlern lernen und eine durchdachte Strategie entwickeln will, um die Balance zwischen Monetarisierung und Spielerzufriedenheit zu wahren. Ob es sich um subtile In-Game-Banner oder tiefere Integrationen handelt, wird die Zukunft zeigen.

Die Community und die Branche werden EAs nächste Schritte genau beobachten. Die Implementierung von Werbung in Spielen könnte, wenn richtig gemacht, eine neue Einnahmequelle für Publisher darstellen, ohne das Spielerlebnis zu beeinträchtigen. „Werbung hat das Potenzial, ein bedeutender Wachstumstreiber für uns zu sein“, sagte Wilson. Dabei sei es wichtig, dass die Werbung natürlich und unaufdringlich platziert werde, um das Spielerlebnis nicht zu stören.

Die Diskussion um Werbung in AAA-Spielen, die oft einen Preis von rund 70 Dollar haben, bleibt kontrovers. Während einige Spieler Werbung als Ablenkung betrachten, akzeptieren andere sie als unvermeidliche Entwicklung, solange sie das Gameplay nicht unterbricht oder stört. EAs Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zu finden und die Community in den Prozess einzubeziehen, um zukünftige Boykotts zu vermeiden.

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