Cyberpunk – Stil und Charakteristik eines Genres

Cyberpunk 2077 hört derzeit so gut wieder jeder der digital unterwegs ist. Doch Cyberpunk definiert nicht einfach eine Marke des Entwickler und Publishers CD Project Red, sondern einen Stil und eine Charakteristik eines Genres.

Was bedeutet Cyberpunk?

Die meisten Menschen verstehen heute unter Cyberpunk neben dem Spiel hippe Cyborgs und Menschen mit Implantanten. Oftmals auch an fliegende Autos und verregnete Neon grelle Städte. Dabei ist Cyberpunk viel mehr als Protesen, USB Schnittstelle am Körper und mehr.

Cyberpunk ist ein eigenes Sci-Fi Subgenre das eine düstere bzw. dystopische Szenerie in der Zukunft beschreibt. Wie man vom Namen bereits ableiten kann, handelt es sich um Cyber Punks. Also Konzerngegner in der Zukunft und genau hier setzt das Genre an. In dieser Zukunft haben private Unternehmen die Kontrolle über die Gesellschaft und haben weitgehendst alles kommerzialisiert, was möglich ist.

Das Stadtbild ist meist geprägt durch riesige Wolkenkratzer die so viele Menschen beherbergen wie manche Städte heute Einwohner hat. Neben Magnetschwebebahnen gibt es auch E-Autos die auf einer Vielzahl von Straßen in unterschiedlichen Höhen fahren. Menschen die in Konzernen arbeiten werden meist als Konzerner bezeichnet und gehören zu den glücklicheren Menschen. Sie können sich Essen ausdrucken, lassen sich von ihrem KI basierten Auto fahren oder gönnen sich ein Körper Upgrade in ihrem Optimierungswahn.

Durch die stetigen Körpertunings erweitern die Menschen zwar ihre Fähigkeiten drastisch, machen sich gleichzeitig auf mehr zum Roboter. Dies erhöht nicht nur den Komfort, sondern auch gleichzeitig die Gefahren. Denn der eigene Körper wird auslesbar und steuerbar. So ist es in dieser Welt oft möglich von Hackern gesteuert oder gar eliminiert zu werden. Man wird zur Zielscheibe für Manipulationen. Zeitgleich verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und Maschine, was die philosophische Frage aufwirft, ab wann man kein Mensch mehr ist.

Unternehmen, sogenannte Mega-Konzerne haben in den größten Städten die höchsten Tower und beschäftigen Millionen von Menschen. Diese fast immer korrupten Unternehmen stellen auch Sicherheitspersonal für die Städte zur Verfügung und sorgen gleichzeitig für die Verteilung von Drogen und Gewalt.

Jedoch gibt es auch die untere Gesellschaftsschicht. Diese wohnt unter Brücken oder in alten verlassenen Dörfern, in denen nichts wächst und Gangs kursieren. Dank Industrialisierung, Kriegen und falscher Agrarwirtschaft wächst außerhalb von speziellen Zuchtanlagen in der Natur nichts mehr. Während die armen Menschen um das Überleben kämpfen versucht sich die Elite mit den bereits genannten Körper Upgrade perfekt zu machen. Dabei ist das oberste Ziel die Unsterblichkeit. Was heute in unserer Realität mit Nahrungsergänzungsmitteln, RFID Chips und Protesen passiert, soll in dieser Zukunftsvision mit allem gehen. So können Menschen sich Gliedmaßen austauschen, das eigene Gehirn Übertakten oder auch nur einfach eine neue Niere ausdrucken.

Allerdings haben all diese Differenzen zwischen Arm und Reich einige Folgen. So verursacht die große Armut auch eine hohe Kriminalität. In den Megacitys gibt es hohe Mordraten, Raub steht an der Tagesordnung und man muss Angst vor Viren haben. Dabei handelt es sich aber nicht um einfache Grippe Viren, sondern Spyware für den Körper.

Das stetige Streben nach Optimierung und Perfektion zeigt sich nicht nur in der kybernetischen Optimierung und dem Drogenmissbrauch. Auch die KI wird zunehmend intelligenter und Unkontrollierbarer. Sie sind in den Geschichten oft eine Gefahr für die Menschheit.

Die Grunddefinition ist bei Cyberpunk ist eine meist düstere Zukunftsvision die unterschiedlich Interpretiert werden kann. Zudem ist der Held der Geschichte meist ein Underdog ohne spezielle Fähigkeiten, Reichtum oder Macht. Sie agieren oft im Schatten der Gesellschaft ohne das diese es mitbekommt.

Woher kommt der Stil und die Idee?

Bereits Anfang der 80er Jahre erschienen Filme wie Blade Runner, Robo Cop und Terminator. Diese enstanden im Zuge der stetig wachsenden Kritik gegenüber der Digitalisierung, Kommerzialisierung und vor allem der Urbanisierung. Dadruch entwickelte sich der Sci-Fi Stil in die Richtung des Sub Genres. Die Werke aus der Zeit die, die Menschen bis heute prägt sind vor allem Romane wie Neuomancer, Mangas wie Ghost in the Shell und Filme wie Blade Runner.

Der Autor Mike Pondsmith veröffentlichte 1988 das Pen und Paper Spiel Cyberpunk 2013, bereits 2 Jahre später erfolgte das Pen & Paper Spiel Cyberpunk 2077. Dieses gilt heute als Ursprungsform des Sub Genres Cyberpunk und ist gleichzeitig Grundlage des Spieles Cyberpunk 2077. Es gibt noch unzählige weitere Elemente wie Androiden & Co., jedoch empfehlen wir euch lieber einige der Referenzen unten.

Einige Referenzen

Es gibt Online unzählige Beispiele für Zukunftsvisionen in einer dystopischen und düsteren Zukunft. Es gibt viele Sci-Fi Filme, allerdings fehlen einigen wichtige Elemente, um als Cyberpunk zu gelten. Eine Liste an Cyberpunk Referenzen haben wir für euch Zusammengestellt:

Filme

  • Judge Dredd (1995)
  • Dredd (2012)
  • Robo Cop (1987)
  • Robo Cop (2014)
  • Ghost in the Shell (2017)
  • Demolition Man (1993)
  • Blade Runner (1982)
  • Blade Runner 2049 (2017)
  • Alita Battle Angel (2019)
  • Total Recall (1990)
  • Total Recall (2012)
  • Matrix Reihe (Ab 1999)
  • Zurück in die Zukunft 2 (1989)
  • Westworld (seit 2017)
  • I Robot (2004)

Anime

  • Ghost in the Shell
  • Akira

Spiele

  • Cyberpunk 2077
  • Snatcher
  • Deus Ex: Machina

Musikalische Stilrichtung

Die Musik ist oft eine Kombination unterschiedlicher elektronischer Musikrichtungen. So treffen Synthesyzer mit 8/16 Bit Beats auf Drum & Bass, sowie Metal oder Industrial Musik. Dies wird gerne kombiniert mit schrillen Gitarren und manchmal klassischer Musik. Zu den Bekannteren die in diese Richtung mitwirken, zählt die Band Prodigy. Künstler wie Hyper, Max Brhon und Konrad celinski sind meist nicht so bekannt, außerhalb der Gaming Industrie. Das gleiche Schicksal haben allerdings auch Komponisten aus anderen Genres wie Martin O Donell, Simon Viklund oder Tommy Talarico.

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