Das in Frankfurt ansässige Spiele-Studio Crytek hat infolge ungünstiger Marktbedingungen einen Stellenabbau angekündigt. In einer Mitteilung über die Plattform X wurde bekanntgegeben, dass rund 15 Prozent der Belegschaft – etwa 60 der circa 400 Mitarbeiter – entfallen sollen. Die betroffenen Bereiche umfassen sowohl die Entwicklungsteams als auch administrative und shared services.
Co-Gründer und Geschäftsführer Avni Yerli begründete die Entscheidung damit, dass das Unternehmen den derzeit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht entkommen könne. Trotz fortlaufender Maßnahmen zur Kostenreduktion sei es nicht möglich, den bisherigen Betrieb in dieser Form aufrechtzuerhalten. Betroffene Mitarbeiter erhalten demnach Abfindungszahlungen sowie Unterstützungsangebote bei der beruflichen Neuorientierung.
Parallel zum Personalabbau wurde bekannt, dass die Arbeiten am nächsten Crysis-Titel bereits im dritten Quartal 2024 auf Eis gelegt wurden. Nachdem Crysis 4 im Januar 2022 angekündigt wurde, sind inzwischen alle Hinweise zum Projekt von der Unternehmenswebsite verschwunden. Die freigesetzten Kapazitäten werden auf das Online-Action-Spiel Hunt: Showdown 1896 verlagert, das auch 2024 zu den umsatzstärksten Titeln auf der Plattform Steam zählt. Gleichzeitig soll die Weiterentwicklung der firmeneigenen CryEngine weiter vorangetrieben werden, deren Grafikleistung zuletzt unter anderem im Rollenspiel Kingdom Come: Deliverance 2 Beachtung fand.
Das Frankfurter Studio, das 1999 in Coburg gegründet wurde und zu den traditionsreichsten Spieleentwicklern Deutschlands zählt, steht somit exemplarisch für die anhaltenden Herausforderungen in der Branche. Die künftige strategische Ausrichtung von Crytek wird in den kommenden Monaten entscheidend für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im sich wandelnden Marktumfeld sein.