Cloud Computer – Shadow PC im Test

Shadow PC ist ein Cloud-basiertes Desktop-as-a-Service-Angebot, das Benutzern einen kompletten Windows-PC über das Internet bereitstellt. Angesichts der vielfältigen Anwendungen, von Gaming bis zur Softwareentwicklung, stellt sich die Frage: Wie gut performt dieses Angebot tatsächlich? Diese Review nimmt die Plattform genauer unter die Lupe.

Erste Schritte

Die Einrichtung von Shadow PC ist ein relativ einfacher Prozess. Nach der Auswahl des passenden Abonnements auf der Webseite ist nach wenigen Minuten das System voll funktionsfähig mit einem frischen Windows 10.

Angebote hängen von der Region ab, so ist in unserem Test Shadow PC Pro Advanced nicht verfügbar. Andere Maschinen hätten höchstwahrscheinlich zu große Latenzen.

Hardware-Ausstattung & Benchmarks

Die Hardware-Spezifikationen hängen vom gewählten Plan ab, reichen jedoch von einer GeForce GTX 1080 GPU bis zu einer NVIDIA Quadro RTX 6000 im Expert-Plan.

Im Test stand uns der Shadow PC plus Power Upgrade zur Verfügung, ausgestattet mit einer AMD EPYC 7543P CPU, die Taktrate dabei betrug 2,8 3,7 GHz und konnte 8 vCores nutzen. Dazu kommen 28 GB RAM und eine NVIDIA RTX A4500 GPU. Die Speicherkapazität beträgt 1 TB, kann jedoch auf bis zu 5 TB erweitert werden. Als Betriebssystem dient Windows 10 Home.

Im Cinebench R23 hat das System 12888 Punkte im GPU Test mit der RTXA4500 erreicht. Auf einem aktuellen Gaming System kommt man an identische Werte. Beim Crystal Disk Mark erreichten wir beim Schreiben 132 MB/s und beim Lesen 534 MB/s. Beim Super Pi Test kam das System bei 8M auf 1,43 Minuten.

Latenzen & Geschwinidgkeit

Während der Nutzung des Shadow PC plus Power Upgrade wurden Latenzen von etwa 20 ms gemessen. In dieser Konfiguration zeigte sich, dass die Latenz für alltägliche Arbeiten wie Web-Browsing, Textverarbeitung und einfache grafische Aufgaben kaum eine Rolle spielt. Ein reibungsloses Arbeiten ist damit problemlos möglich.

Für anspruchsvollere Anwendungen wie First-Person-Shooter (FPS) Gaming stellt eine Latenz von bis zu 20 ms allerdings eine spürbare Herausforderung dar. Die Spielerfahrung kann als gewöhnungsbedürftig beschrieben werden, insbesondere wenn schnelle Reaktionen und präzises Timing gefordert sind.

Bei den Geschwindigkeiten auf der Testumgebung erreichten wir im Download 1 Gbit/s und im Upload 100 Mbit.

Software-Ausstattung

Shadow PC wird mit einer Windows 10 Core Build 19045 ausgeliefert, wobei ein Upgrade auf Windows 11 angekündigt, aber noch nicht verfügbar ist.

Als Clients gibt es neben der Möglichkeit Shadow PC im Browser zu nutzen auch Clients für alle gängigen Geräte. Darunter auch Windows, Linux, Mac, Android und mehr.

Einschränkungen

Es gibt einige Einschränkungen, die ein Arbeiten mit Shadow PC einschränken. Leider gibt es keinen Multimonitor-Support, was ein Arbeiten mit mehreren Monitoren unmöglich macht. Auch das Verändern der Windows-Registry wird teilweise untersagt, das betrifft auch Anwendungen wie den CCleaner. Als größtes Problem ist aber das Fehlen der Hyper-V bzw. Virtualisierungsunterstützung. Da Nested VMs sind nicht möglich, könnte das die Nutzung von Android-Entwicklungsumgebungen oder ähnlichen einschränken. Die Installation von WSL war für uns kein Problem.

Ein weiterer Punkt ist, dass das verteilte Rechnen nicht erlaubt ist. Das betrifft Computing Pools, Volunteer Computing (z.B. Folding@home), Grid Computing, Network Computing (BOINC) und Cryptowährungen.

Der Fokus wirkt wirklich auf dem täglichen Gebrauch.

Angebote

Die Abonnementpreise variieren je nach Variante. Während des Tests war der “Shadow PC Pro Advanced”-Plan in unserer Region nicht verfügbar. Der Standardplan für GAMING beginnt bei 32,99 € und bietet eine GeForce GTX 1080, 12 GB RAM und 512 GB Speicher.

Die PRO Angebote erreichen ihren Höhepunkt mit dem Angebot Expert für 74,99 € pro Monat. Das beeinhaltet eine Intel Xeon CPU mit 12 vCores bei 3,3 Ghz, 41 GB Ram und eine NVIDIA® Quadro RTX™ 6000.

Erweitern kann man den Speicher auf 5 TB. Dazu kommt Shadow Drive, der Cloud Speicher. Hier sind bereits 20 GB inklusive und für jede weiteren 2 TB kommen 5 € pro Monat hinzu.

Seit der GDC bietet Shadow PC auch zu buchbare GPU Leistung für AI Computing. Allerdings zählt dies zu den Angeboten aus dem Bereich ShadowPC Enterprise.

Gaming / Development

Mit einer Latenz von 20 ms und High-End-Komponenten wie einer NVIDIA RTX A4500 GPU und 28 GB RAM bietet der Shadow PC plus Power Upgrade eine solide Plattform für viele Arten von Spielen. In getesteten Titeln wie Ego-Shootern und Rollenspielen lieferte das System durchweg hohe Bildraten und grafische Details. Wie bereits erwähnt, ist die Erfahrung in FPS-Games mit einer Latenz von 20 ms gewöhnungsbedürftig, insbesondere wenn es um schnelle Reaktionszeiten geht. Dennoch bietet das System genug Leistung, um ein breites Spektrum an Gaming-Anforderungen abzudecken, von Casual bis Hardcore.

Shadow PC - Blender Test

Im Bereich der Softwareentwicklung bietet Shadow PC plus Power Upgrade eine ausreichende Performance für die meisten Aufgaben. Die AMD EPYC CPU und der großzügige Arbeitsspeicher ermöglichen es, mehrere Entwicklungsumgebungen gleichzeitig zu betreiben und auch anspruchsvolle Compilation-Aufgaben zügig abzuarbeiten.

Im Gesamtbild präsentiert sich der Shadow PC plus Power Upgrade als vielseitige und leistungsstarke Plattform sowohl für Gaming als auch für Softwareentwicklung. Während es im Gaming-Bereich nur geringe Einschränkungen gibt, sollten Entwickler die spezifischen Limitierungen im Hinblick auf ihr Projekt sorgfältig prüfen. Die Hardware ist stark genug, um eine breite Palette an Anwendungen zu unterstützen, jedoch könnten bestimmte spezialisierte Anforderungen nicht vollständig erfüllt werden.

Unser Fazit

Shadow PC bietet eine leistungsstarke Cloud-Computing-Plattform, die für viele Anwendungen von Gaming bis hin zu allgemeinen Büroarbeiten geeignet ist. Trotz einiger Einschränkungen, insbesondere im Bereich der Software-Entwicklung und des Multimonitor-Supports, bietet es eine lohnende Alternative zu herkömmlichen Desktop-PCs.

Korrektur: Irrtümlich haben wir angegeben den Shadow Pro Advanced zu haben, allerdings haben wir den Shadow PC plus Power Upgrade erhalten. Entsprechende Passagen wurden angepasst.

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