Blender 4.4 legt Schwerpunkt auf Qualität und Stabilität

Die Blender Foundation hat Version 4.4 der Open-Source-3D-Suite veröffentlicht. Die Entwicklung stand unter dem Motto „Winter of Quality“: In den Monaten Dezember 2024 bis Januar 2025 wurden mehr als 700 gemeldete Fehler behoben und zahlreiche Altlasten bereinigt. Damit richtet sich das Update vor allem an Anwenderinnen und Anwender, die robuste Produktionspipelines benötigen.

Winter of Quality

Während des zweimonatigen Qualitätsprogramms verteilten die Entwicklerinnen und Entwickler ihre Arbeit auf alle Module. Besonders betroffen waren Grease Pencil (147 behobene Issues), die Benutzeroberfläche (119) sowie Nodes & Physics (80). Neben Bugfixes floss Zeit in technische Schuldentilgung, Dokumentationspflege und Tests, um künftige Entwicklungen zu beschleunigen.

Neue Funktionen

Action Slots

Das Animationssystem führt sogenannte Action Slots ein. Mehrere Datenblöcke – etwa Objekt-Transformationen, Material­eigenschaften oder Compositor-Parameter – können nun in einer einzigen Action organisiert werden. Dadurch lassen sich komplexe Abläufe effizienter steuern und wiederverwenden, ohne separate Actions verwalten zu müssen.

Compositor-Rewrite

Eine komplette CPU-Neuschreibung vereinheitlicht den Compositor mit der GPU-Variante. Der Codeabbau im fünfstelligen Zeilenbereich reduziert Wartungsaufwand; zugleich beschleunigt sich die Verarbeitung vieler Filter erheblich (Levels bis zu zehnmal schneller, Blur-Knoten bis zu viermal).

Video Sequencer

Der Sequencer profitiert von Text-Bearbeitung im Vorschaufenster, H.265/HEVC-Renderausgabe, 10- und 12-Bit-Video­unterstützung sowie diversen Performance­verbesserungen. Proxies für HDR-Bildsequenzen funktionieren nun zuverlässig.

Modeling und Sculpt

Neue Optionen wie „Select by Pole Count“, ein Topology-Influence-Parameter beim Tri-to-Quad-Merge und der Plane-Sculpt-Brush erweitern das Werkzeug­angebot. Playback-Geschwindigkeit bei Einsatz scharfer Kanten steigt um bis zu 15 Prozent.

Weitere Verbesserungen

  • Grease Pencil: 91 Fehlerkorrekturen, Stabilisierung nach Version 3.
  • Viewport & EEVEE: Migration auf die neue Drawing-Manager-API, Vorbereitung künftiger Optimierungen.
  • Cycles: Unterstützung für NVIDIA RTX 50×0 (Blackwell) und AMD RDNA4-GPUs, verbesserter OptiX-Denoiser.
  • USD-Pipeline: Erweiterter Import/Export inkl. animierter Volumes und Displacement.
  • Benutzeroberfläche: Editor-Snapping, Theme-gerechte Fensterdekorationen unter Windows 11 und macOS, verbesserte Tooltip-Lesbarkeit.

Die positiven Erfahrungen des „Winter of Quality“ lassen weitere fokussierte Qualitätsphasen erwarten. Parallel laufen bereits Arbeiten an EEVEE-Next, Geometry-Nodes-Erweiterungen und Vulkan-Back-End-Optimierungen.

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