Ubisoft hat mit Chroma ein Open-Source-Tool vorgestellt, das Entwicklern ermöglicht, ihre Spiele barrierefrei für farbenblinde Spieler:innen zu gestalten. Die Software ist ab sofort über GitHub frei zugänglich und simuliert drei gängige Formen der Farbfehlsichtigkeit: Protanopie, Deuteranopie und Tritanopie.
Entwicklung durch QC-Team in Indien
Das Tool wurde seit 2021 von der Quality-Control-Abteilung Ubisofts in Indien entwickelt und anlässlich der diesjährigen Game Accessibility Conference vorgestellt. Ziel ist es, Entwickler bereits im Kreativ- und Testprozess für barrierefreie Farbgestaltung zu sensibilisieren. Laut Ubisoft arbeitet Chroma engine-unabhängig und ohne messbare Performance-Einbußen – ein entscheidender Punkt im Hinblick auf Echtzeit-Anwendungen.
Technische Umsetzung und Integration
Chroma filtert und simuliert farbliche Wahrnehmung direkt in Echtzeit. Damit können Entwickler visuelle Inhalte anpassen oder zumindest frühzeitig testen, ob Kontraste und Farbcodierungen verständlich bleiben. Der Algorithmus wurde durch die Zusammenarbeit mit Accessibility-Expert:innen mehrfach überarbeitet, um Latenzen und Ungenauigkeiten zu vermeiden.
Barrierefreiheit als Bestandteil der Spieleentwicklung
Ubisofts Accessibility-Leiter David Tisserand unterstreicht das Ziel, Barrierefreiheit stärker in der Spielebranche zu verankern: „Wir laden alle Entwickler dazu ein, Chroma zu nutzen, Rückmeldung zu geben und aktiv zur Weiterentwicklung beizutragen.“
Laut WHO sind weltweit rund 300 Millionen Menschen von einer Form der Farbfehlsichtigkeit betroffen – insbesondere für sie stellt dieses Tool einen wichtigen Schritt zur besseren Teilhabe an digitalen Spielwelten dar.