Das Unternehmen Toolhouse war bereits 2016 auf der ehemaligen Digitalen Industrie Messe CeBIT vertreten. Präsentiert haben sie ihre Software Toolstar für Linux und Windows. Wir haben uns die Software einmal näher angeschaut und berichten darüber, ob sie sich für Startups und kleine Büros lohnt.
Über Toolhouse
Das Unternehmen entwickelt und vertreibt die Support-Software bereits seit über 25 Jahren. Die Software für die Fehlersuche und Überprüfung von PC Hardware haben hohe Standards und werden direkt in Deutschland entwickelt.
Die Software
Mit testLX hat Toolstar eine selbstbootendes Betriebssystem für universellen Anwendungen. Die Software ermöglicht vollständige Tests aller relevanten Komponenten inkl. Langzeit Test und Monitoring um auch sporadische Fehler zu finden. Die vollständig Konfigurierbare Lösung ermöglicht auch individuelle Anpassungen die abschliesend aussagekräftige Protokolle mit Seriennummern und einer Ausgabe als Text, PDF, HTML und auch XML Datei.
Einrichtung
Nach der Bestellung bekommt man Zugang zum Administrationspanel mit einer Übersicht der Lizenzen, der Software und einer einfachen Changelog.
Fertiger Physischer Stick
Es gibt zwei unterschiedliche Varianten der Software. Die physische Version ist ein Stick, den man per Post erhält. Dieser ist vorkonfiguriert und enthält bereits die Software. Hierfür gibt es noch einen separaten Updater der ausschließlich den hinterlegten und registrierten Stick updated.
Manuelle ISO Installation
Die manuelle Installation auf einem Stick sollte einem Sysadmin leicht fallen. Der Toolstar Stick Image Installer ist ein angepasster Installer, der die Linux Variante Bootfähig auf einen beliebigen USB Stick installiert. Diese ist im Anschluss als persistente Version darauf enthalten.
Technische Details
Die Software ermöglicht alles erdenkliche an Hardware Tests und Diagnosen. Der CPU Test reicht von Stack Manipulationen über Prozessor I/I bis hin zum Testen der SSE Einheit mit gepackter Arithmetik. Auch beim Mainboard bleibt es nicht beim Auslesen des CMOS Ram. Denn neben den BIOS Informationen gibt es BUS-Scan und vieles mehr. Der Schnittstellen Test reicht ebenfalls von USB Host Controller über Interne Loop Back Tests bis hin zu schlichten Ping Tests.
Alles erdenkliche an Hardware kann getestet werden, allerdings mit Einschränkungen bei Geräten mit proprietären Treibern die nicht in Linux mit Standard Treiber nutzbar sind.
Benutzung
Die gesamte Benutzung ist sehr schlicht und einfach gehalten, so das man diese Arbeiten auch einer Aushilfe des Sysadmins überlassen kann. Durch die Automatisierungsmöglichkeiten kann man den Prozess vollständig autonom machen. Bei einer entsprechenden Konfiguration reicht das Booten vom Stick und der Rest geschieht automatisch. Nach dem Test kann die Software sogar eine E-Mail verschicken und die Daten auf einen FTP Server laden.
Toolstar®testLX
Mit testLX kommt das hauseigene Testsystem auf einem Stick. Das auf Ubuntu basierende System kommt mit eigener schlichter Oberfläche und ist die denkbar einfachste Lösung für Sysadmins. Neben der Netzwerkfähigkeit bietet das System auch einen Remote Zugang.
Im Hauptmenü lässt sich schnell eine Auswahl an vorgefertigten Tests finden, die auch entsprechend angepasst werden kann. Es ist zudem möglich alle Tests in Gruppen anzuordnen, so das Tests parallel ausgeführt werden können, ohne auf einander abwarten zu müssen.
Während des Tests erscheinen aktive Tests als gelb markiert. Vollständige und erfolgreiche Tests erfolgen als Grüne Schrift bzw. Grün hinterlegt. Fallen Fehler auf, so tauchen diese mit großen Meldungen auf, so dass schnell klar ist, wo der Fehler liegt.
Boot-Schwierigkeiten mit RTX Grafikkarten
Mit unseren regulären Test PCs war die Nutzung mit RTX Karten sehr eingeschränkt. Nur im Fail-Safe Modus ist der Test hier nutzbar, da die aktuellen RTX Karten noch nicht vom Linux Kernel unterstützt werden. Die Nutzung der offiziellen NVidia Treiber ist leider aufgrund von Lizenz Problemen nicht möglich.
Toolstar®testWIN
Die aktuelle testWIN Edition ist eine schlichte Anwendung die direkt innerhalb von Windows ausgeführt werden kann. Auch wenn es auf den ersten Blick etwas viel wirkt, ist es systematisch angeordnet und einfach gehalten. Sie ist zudem ein wenig abgespeckt, da nicht alle Funktionen so direkt ausführbar sind.
Nach der Übersicht der Hardware gibt es auch eine Testübersicht bei denen man den Status aller bisheriger Tests auf einem PC System sieht.
Wir konnten die neue Version testWIN 5.0 vorarb testen. Diese enthält dann neben einer neuen einheitlichen Oberfläche auch neue Funktionen. So kommen erweiterte Grafiktests und viele optimierte und erweiterte Tests die bislang so nicht möglich waren.
Dokumentation
Nach erfolgreichem Abschließen der Tests, erfolgt automatisch eine Dokumentation in PDF, HTML oder TXT Datei. Die Dokumentation kann man stark anpassen, inklusive Logo und Kommentare der Tester.
Ein Beispiel davon könnt ihr hier als PDF sehen. Tester können zudem mit der Tastenkombination Win + S Screenshots vom aktuellen Bildschirm erstellen. Der komplette Bericht ist in ausführlicher Version und vereinfachter nutzbar. So kann man seinen Vorgesetzten oder Kollegen einfach und verständlich erklären, worin das Problem liegt.
Zeitersparnisse
Während man bereits sieht, das man Zeitersparnis für einen PC Test bekommt, wird es bei vielen Geräten skalierbar. Toolstar hat dazu selbst ein Diagramm veröffentlicht, das wir so bestätigen können.
Wenn man das auf die verbliebende Arbeitszeit rechnet, kann sich dies unter Umständen relativ schnell bezahlt machen.
Preistabelle
Da Toolstar eine riesige Liste an Tools verfügt, gibt es viele Kombinations Angebote und Mengen Rabatte. Die günstigsten Lizenzen fangen hierbei 150 Euro für die Windows Version an. Allerdings ist es am einfachsten, sich selbst einen Überblick auf Toolhouse zu verschaffen.
Fazit
Die Software kann durch die vollständige Automatisierung relativ schnell lohnen. Insbesondere, wenn man viele Geräte hat und der Systemadministrator viele wiederholende Aufgaben hat, die man dadurch minimieren kann. Unser Favorit ist definitv die testLX mit einem fertigen USB Stick. Der Test übernimmt nicht nur lästige Aufgaben und spart Zeit, sondern testet auch Dinge, die man gerne mal vergisst.
Pro | Contra |
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Offenlegung: Xboxdev.com hat das Produkt für die Review vom Hersteller zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.