Technische Probleme führen zur Einstellung von Blizzards Survivalgame „Odyssey“

Interne Berichte deuten darauf hin, dass Blizzards Survivalgame „Odyssey“ infolge technischer Herausforderungen nicht den angestrebten Entwicklungsfortschritt erreichen konnte. Gleichzeitig mit den jüngsten Massenentlassungen bei Activision Blizzard, bei denen Microsoft rund 1.900 Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen des Spielegeschäfts freisetzte, traten weitere Details zum gescheiterten Projekt zutage.

Das Projekt, das Anfang Januar 2022 vorgestellt wurde, befand sich demnach seit sechs Jahren in Entwicklung. Ursprünglich basierte die Idee auf Konzepten des World-of-Warcraft-Entwicklers Craig Amai, der als Inspirationsquelle sowohl Minecraft als auch Rust nannte. Mit dem Ziel, ein ausgefeilteres und ausgereifteres Survivalerlebnis zu bieten, sollte Odyssey einen Kontrast zu zahlreichen anderen Survivalspielen bilden, die häufig von kleineren Studios entwickelt werden und als unfertig wahrgenommen werden.

Ein grundlegendes Problem lag in der technischen Umsetzung. Zu Beginn war der Einsatz der Unreal Engine vorgesehen, auf der das Projekt initial gestartet wurde. Eine spätere Managemententscheidung führte jedoch dazu, dass auf die hauseigene Engine Synapse umgestellt wurde – eine Technologie, die primär für Mobile Games konzipiert wurde und theoretisch große Karten mit bis zu 100 Teilnehmern ermöglichen sollte. Die Produktion auf Synapse war von erheblichen Schwierigkeiten geprägt. Dies veranlasste die Kreativabteilung, neue Inhalte weiterhin zunächst auf der Unreal Engine zu entwickeln und zu testen, was den Entwicklungsprozess zusätzlich komplizierte.

Nach der Übernahme durch Microsoft wurde die Hoffnung geäußert, dass Blizzard künftig die zum Spiel passende Engine frei wählen könne. Auf der Hausmesse Blizzcon Ende 2023 wurde mitgeteilt, dass die Technikexperten über die weitere technische Umsetzung entscheiden würden. Mit Blick auf einen geplanten Veröffentlichungstermin um das Jahr 2026 sollte das Projekt in dieser Phase nochmals auf Kurs gebracht werden.

Parallel zu den aktuellen Umstrukturierungen bei Activision Blizzard endete auch die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Firmenchef Mike Ybarra, der in der Vergangenheit seine Begeisterung für Odyssey zum Ausdruck brachte. Auf Twitter berichtete Ybarra, bereits viele Stunden mit dem Spielteam verbracht zu haben. Über das geplante Szenario des Titels liegen bislang nur wenige Informationen vor. Berichten zufolge sollte das Spiel in einem neuen Universum angesiedelt sein und unabhängig von etablierten Franchises wie Warcraft, Starcraft oder Diablo entwickelt werden. Zwei offizielle Artworks deuten auf eine Ästhetik im Fantasy-Stil hin, ohne klare Bezüge zu Science-Fiction oder Horror.

Weiterhin war vorgesehen, das Entwicklerteam von zuletzt rund 100 Personen schrittweise auf mehrere hundert zu erweitern, um den ambitionierten Produktionsplan rechtzeitig zum anvisierten Erscheinungstermin umzusetzen. Weitere Leaks und detaillierte Informationen zu Odyssey könnten in den kommenden Tagen oder Wochen erwartet werden.

Die internen Informationen unterstreichen, dass strategische Entscheidungen im Zusammenspiel mit technischen Herausforderungen maßgeblich zum Scheitern des Projekts beitrugen. Die Problematik verdeutlicht exemplarisch die Schwierigkeiten bei der Entwicklung komplexer Spiele, bei denen technologische Umstellungen und interne Restrukturierungen gravierende Auswirkungen auf den Produktionsprozess haben können.

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