Petition fordert Einstellung von Assassin’s Creed Shadows

In Japan hat eine Petition auf Change.org eine erhebliche Aufmerksamkeit erregt und fordert die Einstellung des kommenden Action-Rollenspiels Assassin’s Creed Shadows von Ubisoft. Diese Petition, die bisher rund 30.000 Unterschriften gesammelt hat, richtet sich gegen die Darstellung des Protagonisten Yasuke und wirft Ubisoft rassistische Tendenzen und historische Ungenauigkeiten vor.

Historische Ungenauigkeiten und kulturelle Sensibilität

Assassin’s Creed Shadows erfüllt den lang gehegten Wunsch der Community nach einem Setting im feudalen Japan. Dennoch wurde die Entscheidung, den afrikanischstämmigen Yasuke als respektierten Samurai-Krieger darzustellen, von vielen Fans schnell kritisiert. Yasuke basiert auf einer historischen Figur, die im 16. Jahrhundert nach Japan kam und dort eine außergewöhnliche Karriere machte. Kritiker argumentieren jedoch, dass seine Darstellung im Spiel als vollwertiger Samurai historisch nicht korrekt sei.

Die Petition und ihre Forderungen

Die Petition, gestartet von Shimizu Toru, betont die Wichtigkeit von historischer Genauigkeit und kulturellem Respekt in Videospielen. Sie wirft Ubisoft vor, das Wesen und die Rolle der Samurai zu missverstehen und dadurch die japanische Kultur und Geschichte zu beleidigen. Ein Auszug aus der Petition lautet:

„Unlängst war der Mangel an historischer Genauigkeit und kulturellem Respekt ein ernsthaftes Problem im Zusammenhang mit dem kommenden Spiel Assassin’s Creed Shadows des Spieleentwicklers Ubisoft. Das Spiel basiert auf japanischen Samurai und ignoriert die Tatsache, dass Samurai eine höhere Klasse von Kriegern waren und Gokenin oder Diener von Adligen hätten sein sollen. Tatsächlich diente der erste Europäer, der den Titel eines Samurai erhielt, William Adams (Miura Anjin), Tokugawa Ieyasu als 250 Koku Hatamoto. In dieser Geschichte missversteht Ubisoft weiterhin das Wesen und die Rolle der Samurai. Dies ist eine ernsthafte Beleidigung der japanischen Kultur und Geschichte und kann auch mit asiatischem Rassismus in Verbindung gebracht werden. Wir fordern Ubisoft auf, die Veröffentlichung von Assassin’s Creed Shadows sofort zu annullieren und aufrichtige Forschung und Respekt für die japanische Geschichte und Kultur zu zeigen. Wir brauchen Ihre Unterschrift. Unterschreiben Sie diese Petition, damit Ubisoft weiß, wie wichtig kultureller Respekt und historische Genauigkeit sind.“

Reaktionen und Auswirkungen

Die Petition hat innerhalb weniger Wochen rund 30.000 Unterschriften gesammelt und zeigt die starke Reaktion der japanischen Community auf das Spiel. In den sozialen Medien wurde das offizielle Trailer-Video des Spiels in Japan mit einer hohen Anzahl an negativen Bewertungen versehen. Spieler in anderen Regionen äußerten ebenfalls Bedenken bezüglich des Spielverlaufs und der Ästhetik, wobei viele das Gefühl haben, dass das Spiel sich zu stark auf das offene Welt-RPG-Modell stützt, das 2017 eingeführt wurde.

Einordnung und Ausblick

Diese Kontroverse verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, denen Entwickler begegnen, wenn sie historische Ereignisse und Figuren in ihre Spiele einbauen. Ubisoft steht nun vor der Aufgabe, auf die Kritik einzugehen und möglicherweise Anpassungen vorzunehmen, um sowohl den historischen Kontext als auch den kulturellen Respekt besser zu berücksichtigen.

Ob Ubisoft auf die Forderungen der Petition eingeht und wie sich dies auf die geplante Veröffentlichung von Assassin’s Creed Shadows im November auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die Diskussion um kulturelle Sensibilität und historische Genauigkeit in Videospielen wird jedoch sicherlich weitergeführt werden.

Weitere News

Weitere News

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner