Wie schon auf der IFA 2024 hat Lexar, auch auf der IFA 2025 die NM990 vorgestellt und uns ein Exemplar für einen Test zur Verfügung gestellt. Die Gen5 SSD konnte bereits auf der IFA überzeugen und sichtbar beeindrucken.
TL;DR (Kurzfazit)
- Sehr schnell – auf einem Gen-5-System lag die NM990 im CrystalDiskMark bei 14.103,61 MB/s Lesen und 13.119,43 MB/s Schreiben (IFA-Test-PC).
- Auf Gen-4 limitiert sie naturgemäß auf ~7,12 GB/s Lesen und 6,56 GB/s Schreiben – immer noch markant schnell.
- Gegenüber einer Samsung 960 EVO (Gen 3) ist das ein 4–5×-Sprung bei den Sequentials; im Alltag besonders spürbar beim Kopieren großer Projekte (Unreal Engine etc.) und im Videoworkflow.
- Kühlung ist Pflicht: Unter Gen-5 wird’s heiß, mit Heatsink blieb die SSD im 60–65 °C-Bereich.
- Wer nur zockt, merkt den Unterschied weniger als Creator/Power-User – aber Ladezeiten werden kürzer.
Technische Daten (Hersteller)
- Schnittstelle: PCIe 5.0 x4, NVMe 2.0
- Controller: Phison E26
- NAND: 3D TLC
- Kapazitäten: 1 TB / 2 TB / 4 TB
- Sequenziell (bis zu): 12.000 MB/s Lesen, 11.000 MB/s Schreiben
- Kühlung: Versionen mit Heatsink bzw. aktivem Kühler verfügbar
Damit positioniert Lexar die NM990 in der Oberklasse der Gen-5-Modelle; sie zielt auf das Feld von Crucial T700/Kingston/Corsair.
Testaufbau & Methodik

Wichtig ist der Blick auf das Mainboard: Nur wer über einen M.2-Slot mit PCIe-5.0-Anbindung verfügt, schöpft die Leistung der NM990 vollständig aus. Auf PCIe-4.0-Boards sind sequentielle Transferraten von rund 7.000 MB/s möglich. Das ist zwar immer noch deutlich schneller als frühere Generationen, bleibt aber unter dem, was das Laufwerk leisten kann.
System @Office (Gen-4):
- Mainboard: Gigabyte B550M-K (M.2 PCIe 4.0)
- Profil: CrystalDiskMark 9, 64 GiB, Standard-Presets
- Kühlung: Mainboard-Heatsink
IFA-Test (Gen-5):

- Messungen direkt am Messe-Test-PC (CrystalDiskMark 9, 64 GiB).
- Hinweis: Screenshot stammt aus dem Livestream von Huskynarr (leichte Bildartefakte möglich), die Werte wurden mehrfach reproduziert.
Benchmarks & Einordnung
Für den Test haben wir sowohl eine alte Samsung 960 Evo, ein Gen 4 System und das Gen 5 System auf der IFA herbeigezogen.
Sequenzielle Transferraten (CrystalDiskMark, 64 GiB)
Setup | Lesen | Schreiben |
---|---|---|
Lexar NM990 – Gen 5 (IFA-Test-PC) | 14.103,61 MB/s | 13.119,43 MB/s |
Lexar NM990 – Gen 4 (B550M-K) | 7.120 MB/s | 6.559 MB/s |
Samsung 960 EVO – Gen 3 | 3.100 MB/s | 1.700–1.900 MB/s |
- Die Gen-5-Werte liegen teils über den offiziellen Specs – CrystalDiskMark kann (je nach Firmware, Temperatur, Power-Budget und Testprofil) kurze Peaks über Herstellerangaben zeigen.
- Auf Gen-4 limitiert die Plattform klar – trotzdem liegt die NM990 mehr als doppelt so schnell wie gute Gen-3-Modelle.
- Gegenüber einer 960 EVO ist der Unterschied kein Vergleich: große Kopierjobs, Projekt-Archive, Proxy-Generierung und Game-Installationsordner rasen.
Wichtig: Random-Leistung (4K/Queue-Depth) entscheidet stark über Alltagsgefühl. Gen-5 bringt hier nicht automatisch „5ד. In Unseren Workflows war die NM990 aber spürbar reaktiver als die 960 EVO – insbesondere unter Last mit vielen parallelen Transfers.
Gen-4 vs. Gen-5: Was bedeutet das in der Praxis?
- Creator-Usecases: Timeline-Caching, RAW/ProRes-Material, große ZIPs/ISOs, VM-Images – hier skaliert die NM990 sichtbar.
- Gaming: schnellere Installationen und Ladezeiten, keine FPS-Wunder.
- Multitasking: gleichzeitiges Lesen/Schreiben (Projekt kopieren + entpacken + encoden) profitiert von der hohen Bandbreite und den kurzen Latenzen.
Thermik & Lautstärke
PCIe-5.0-SSDs sind Wärmeerzeuger.
- Ohne Kühler rennt die NM990 unter Dauerlast ins Thermal Throttling (>80 °C).
- Mit Heatsink blieb sie in unseren Tests in einem stabilen 60–65 °C-Fenster – auch längere Transfers liefen dann ohne Einbruch.
- In sehr kompakten Builds (ITX, dichter GPU-Abstand) empfehlen wir einen dedizierten M.2-Kühler oder gute Gehäusedurchlüftung.
Vergleich zur Samsung 960 EVO (Alt-SSD)
- 960 EVO (Gen 3): ~3.2/1.9 GB/s (seq. Read/Write, Herstellerumfeld & alte Messungen via Samsung Magician).
- NM990 (Gen 4/Gen 5): siehe Tabelle – real 4–5× schneller sequenziell; beim Random-IO spürbar agiler.
- Alltagseindruck: Windows-Boot, App-Start, Projekt-Ladezeiten – alles knackiger. Richtig „wow“ wird’s bei großen Transfers (Game-Ordner, Footage, Container-Images).
Alltagseindruck
Im täglichen Einsatz bootet Windows in Rekordzeit, Spiele laden spürbar schneller und große Projekte in Programmen wie Adobe Premiere oder DaVinci Resolve profitieren massiv. Reine Gaming-Performance – sprich FPS-Zuwachs – darf man jedoch nicht erwarten. Die Vorteile liegen klar in kurzen Ladezeiten und besserem Workflow-Handling.
Verfügbarkeit
Unser getestetes Model, gibt es bereits für 188,99 € gibt es die SSD auf Amazon. Der Redaktions Lieblingsshop Proshop bietet sie schon für 181,20 € an. Für die richtigen Sparfüchse empfehlen wir das Angebot bei Galaxus für 174,99 €. Allerdings handelt es sich hierbei ausschlieslich um die 2 TB Variante ohne Heatsink.
Fazit
Die Lexar NM990 liefert genau das, was wir von einer modernen Gen-5-SSD erwarte: sehr hohe Transferraten, solide Alltagsperformance und – mit passender Kühlung – stabile Ergebnisse auch bei längeren Jobs. Auf Gen-4 limitiert sie logisch, bleibt aber deutlich schneller als Gen-3-Klassiker wie eine 960 EVO. Wer Workflows mit großen Datenmengen hat, spürt den Unterschied jeden Tag. Wer nur spielt, profitiert eher von kürzeren Ladezeiten als von höheren FPS.
Die Lexar NM990 zählt damit zu den derzeit schnellsten erhältlichen SSDs. Wer ein passendes PCIe-5.0-Mainboard besitzt und regelmäßig mit großen Datenmengen arbeitet, erhält ein Laufwerk, das kaum Wünsche offenlässt.
Für Anwender:innen, die „nur“ spielen, reicht weiterhin eine gute PCIe-4.0-SSD aus – der Unterschied ist im Alltag kaum spürbar. Für Content-Creator, Streamer oder Power-User lohnt sich der Aufpreis allerdings, denn hier macht die NM990 den entscheidenden Unterschied.
Pro | Contra |
Extrem hohe sequentielle Transferraten (Gen-5) | Leistung nur mit hoher Abwärme unter PCIe-5 |
Spürbarer Sprung gegenüber Gen-3/Gen-4 im Creator-Alltag | Preislich etwas über Gen-4 SSDs |
Breite Kapazitäten, zukunftssichere Plattform |
Unser Urteil: Für Content-Creation, große Kopierjobs und anspruchsvolles Multitasking ist die NM990 ein Turbo-Upgrade. Auf Gen-5 zeigt sie, was heute machbar ist – und macht richtig Spaß.
Offenlegung: Die hier getestete Lexar NM990 wurde uns von Lexar kostenfrei zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf Inhalt, Messungen oder Fazit fand nicht statt.