Gamigo, der Hamburger Online-Spielevermarkter, hat bestätigt, dass es in seinem internen Studio zu einem Stellenabbau von 20 Jobs gekommen ist. Die Entscheidung ist Teil einer „Überarbeitung der Kostenstruktur“, wie der Geschäftsführer Jens Knauber gegenüber GamesWirtschaft erklärte.
In der vergangenen Woche gab es verstärkt Gerüchte, dass Gamigo sein internes Mobilegames-Studio geschlossen und im Zuge dessen eine erhebliche Anzahl von Mitarbeitern entlassen hat. Das Unternehmen verneint jedoch die Schließung des Studios und erklärt, es habe lediglich eine Anpassung der Studiogröße im Zuge des Auslaufens der Fördermittel vorgenommen.
Knauber betonte: „Wir haben daher die Studiogröße um rund 20 Mitarbeiter auf eine niedrige zweistellige Zahl reduziert und somit an den bevorstehenden Live-Betrieb angepasst. Es werden auch zukünftig weitere Spiele im Bereich Casual-Gaming veröffentlicht, welche ohne die Bezuschussung von Fördermitteln entwickelt werden.“
Die erwähnten „Fördermittel“ beziehen sich auf eine Summe von 1.304.303 €, die das Verkehrsministerium seit März 2021 der damaligen Berliner Gamigo-Sparte Aeria Games für das Fantasy-Strategiespiel Splitrealm zur Verfügung gestellt hatte. Die geplante Fertigstellung des Spiels ist für Juni 2023 angesetzt.
Das Unternehmen bestätigt weiterhin, dass das sogenannte ‚Launch Department‘ nicht aufgelöst wurde. Diese Abteilung war Anfang 2022 gegründet worden, um das Spiele-Portfolio zu erweitern und neue Märkte zu erschließen. Knauber zufolge existiert innerhalb der Gamigo-Gruppe nach wie vor ein Team, welches für „die Lizenzierung, das Publishing und den Launch von Spielen“ zuständig ist. Dies umfasst sowohl Mobile- als auch PC- und Konsolen-Spiele.
Zur Gamigo-Gruppe gehören Standorte in Hamburg, Berlin und Darmstadt mit zuletzt 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Unternehmen hat sich auf die Vermarktung lizenzierter Free2Play-Online-Rollenspiele wie Rift oder Fiesta Online spezialisiert und gehört zu den größten Arbeitgebern in der deutschen Spieleindustrie. Die Gamigo-Gruppe ist Teil der Media and Games Invest SE (MGI), deren Anleihen an den Börsen in Frankfurt und Stockholm gehandelt werden.