Techlands Dying Light: The Beast ist seit dem 18. September 2025 für PC, Xbox Series X|S und PlayStation 5 zum Preis ab 59,99 Euro erhältlich. Nach Dying Light 2 richtet das Standalone-Projekt den Fokus wieder stärker auf Nahkampf, Parkour und ein kompakteres Open-World-Design. Die Rückkehr von Protagonist Kyle Crane dient als narrative Klammer; spielerisch ergänzt der neue Beast-Modus das bekannte Parkour-Survival-Gerüst. Bereits vorab auf der gamescom 2025 konnte man hiervon Eindrücke sammeln.
Umfang und Struktur
Die Hauptkampagne liegt je nach Spielweise bei rund 20–25 Stunden, mit Nebenaufgaben, Sammelobjekten und Systemspiel deutlich darüber. Drei Schwierigkeitsgrade („Story“, „Überleben“, „Brutal“) definieren nicht nur Schadenswerte, sondern auch Ressourcenknappheit und XP-Strafen bei Bildschirmtod. Missionsstufen geben eine Orientierung zur empfohlenen Charakterprogression.
Spielfluss: Parkour und Nahkampf
Kern bleibt die Kombination aus vertikalem Traversal und physischem Nahkampf. Der Greifhaken erweitert horizontale wie vertikale Routen und kann Gegner heranziehen. Das Treffer-Feedback profitiert von ausgeprägter Ragdoll-Physik und Gore-Stufen, die die Wirkung schwerer Hiebe unterstreichen. Im Gegenzug bleibt die Klettermechanik in Teilen unpräzise; Fehlgriffe an Kanten sowie ungewolltes Haften bremsen den Flow punktuell aus. Ranged-Waffen sind früh verfügbar, erzeugen jedoch Aggro-Spitzen (Virals) und bleiben eher situativ.

Beast-Modus: Konzept und Praxis
Die „Beast“-Leiste schaltet temporär in einen Berserker-Zustand mit verändertem FOV und verstärktem Nahschaden. Der Modus entzieht jedoch reguläre Waffen/Skills und setzt auf simple Schlag-Moves. Im Skilltree lassen sich Kontrolle und zusätzliche Aktionen (Bodenschlag, Felswurf, Ramme) freischalten. In der Praxis wirkt der Modus eher als Werkzeug für Crowd-Control denn als spielverändernder Kernbaustein.
Welt und Progression
Castor Woods bietet eine kompakte europäische Spielwelt mit Altstadt, Industrieareal, Schutzpark und Farmland. Die Dichte an „Points of Interest“ fördert Nebenaktivitäten wie Safehouses, Konvois, Dark Zones und Ressourcenrouten. Fahrzeuge kehren zurück, sind aber verschleiß- und treibstoffgebunden; der Nettonutzen für Traversal ist begrenzt, taktischer Nutzen gegen Horden gegeben. Loot-Respawns und gating-abhängige Zugänge mindern stellenweise die Konsistenz der Weltlogik.
Tag-/Nacht-Dynamik
Die Nacht verschärft die Lage durch Schattenjäger/Volatiles und den Wegfall komfortabler Minimaps. UV-Zonen bilden sichere Korridore, nächtliches Plündern belohnt Risiko mit hochwertigem Crafting-Material. Das System hält die Schleife aus Ressourcenknappheit, Upgrade-Jagd und Routenplanung stabil.
Technik und Performance
Auf Konsolen stehen Qualitäts- und Performance-Modi zur Wahl; 60 fps sind im Leistungsmodus Zielgröße, Pop-ins und harte LOD-Wechsel treten dennoch auf. Vereinzelte Bugs wie Geometrie-Verhakungen, Missions-Trigger-Aussetzer oder seltene Bodendurchfälle wurden berichtet; Stabilität variiert je nach Plattform und Patchstand.
Koop und Progress-Sharing
Bis zu vier Personen spielen im Drop-in/Drop-out-Koop, Cross-Play wird unterstützt. Loot ist instanziert; Missionsfortschritt markiert im Client klare Übernahmehinweise. Level-Skalierung verhindert Item-Shortcuts, wenn die eigene Stufe das Tragen verhindert. Hierdurch wirkt das Spiel sehr ausbalanciert.
Lokalisierung und Zensur
Die deutsche Sprachausgabe deckt Haupt- und Nebenrollen ab; Text-Inkonsistenzen zwischen Untertiteln und Audio sowie einzelne Rechtschreibfehler sind bekannt. Plattformabhängige Abweichungen bei Gewaltspitzen (z. B. verpixelte Menschentötungen, reduzierte Dismemberment-Effekte) sind definitiv sichtbar. In unserem Test waren die Unterschiede deutlich erkennbar im Vergleich der PC und der deutschen Xbox Fassung.
Einordnung
Dying Light: The Beast konsolidiert Stärken der Reihe—physischer Nahkampf, vertikaler Parkour, dichte Nachtspannung—und reduziert Open-World-Ballast. Der neue Beast-Modus fügt sich funktional ein, entfaltet aber weniger Tiefgang als konventionelle Waffen-Builds. Wiederkehrende technische Kanten sowie Eintönigkeit in Kletter-Puzzles und Schalt-/Kabel-Routine trüben den Gesamteindruck, ohne die Kernschleife wesentlich zu gefährden.
Verfügbarkeit
Dying Light: The Beast kostet auf PC in der Standard Version 59,99 € und in der Delux Edition 69,99 €. Unabhängig ob Steam Store oder Epic Games Store. Im offiziellen Xbox Store liegen die Kosten 10 € höher.
Gelungene Rückkehr von Kyle Crane
Dying Light: The Beast bündelt die Stärken der Reihe in einem kompakteren Format: präziser Nahkampf mit spürbarer Physik, tragfähiger Parkour-Loop und eine risikobelohnende Nachtmechanik. Der Beast-Modus ergänzt als situatives Werkzeug, ohne klassische Waffen-Builds zu verdrängen. Wiederholende Aufgabenmuster und gelegentliche technische Unsauberkeiten sind vorhanden, beeinträchtigen den Gesamtfluss jedoch nur punktuell. Im Ergebnis steht ein fokussiertes Action-Survival-Spiel mit stabilem Koop und klarer Progression, das 2025 eine solide Referenz für physikbetonte Melee-Designs in offenen Welten liefert.
Offenlegung: Unsere Redaktion hat das Spiel kostenfrei erhalten, die Bewertung davon ist unabhängig.