Die Comic Con Freiburg fand 2025 zum dritten Mal statt und brachte erneut zahlreiche Akteure aus den Bereichen Gaming, Cosplay, Anime und Popkultur zusammen. Trotz hoher Besucherzahlen und einem abwechslungsreichen Programm verkündeten die Veranstalter kurz vor Ende der Messe, dass es keine weitere Ausgabe in Freiburg geben wird.
Aussteller und Programmpunkte

Unter den Teilnehmenden war erneut der Freiburger eSports-Verein, der in der regionalen Szene etabliert ist und auch dieses Jahr wieder auf die Anerkennung der Gemeinnützigkeit aufmerksam machte. Der Aussteller Foamlord präsentierte wie gewohnt Requisiten und Ausrüstungen für Cosplay und LARP, während DIE PARTEI mit satirischen Aktionen vertreten war.
Die Gruppe Nuclear.Bastards sorgte mit aufwendig gestalteten Kostümen für Aufmerksamkeit. Ein weiteres Highlight bildete die ZOWA Basel, die mit einer interaktiven Performance rund um einen fiktiven Professor und Zombie-Experimente das Publikum direkt in ihr szenisches Rollenspiel einbezog.
Die freie Werkstatt Freilab Freiburg stellte ihre Arbeit im Bereich Co-Working, 3D-Druck, Lasercutting und Elektronik vor und demonstrierte, wie Maker-Szenen und Cosplay-Communities von der offenen Werkstatt profitieren können.

Die Cosplay-Wettbewerbe sowie der abschließende Catwalk zählten erneut zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Begleitet wurde das Programm auch online durch Streams auf Twitch, unter anderem von Lunaries_Liest und Huskynarr.
Vorwürfe der Veranstalter
In ihrer Abschlussansprache erklärten die Veranstalter, die Zusammenarbeit mit der Messe Freiburg sei zunehmend schwierig geworden. Genannt wurden unter anderem zusätzliche Vorschriften, Änderungen bereits getroffener Abmachungen, Einschränkungen und ein „teilweise unkooperatives Verhalten“. Auch technische Probleme wie eine nicht funktionierende Klimaanlage seien wiederholt aufgetreten. Laut Insidern habe es zudem Anforderungen wie zusätzliche Security-Dienste für abgeschlossene Parkplätze gegeben.
Darüber hinaus wurde von einer wachsenden Unzufriedenheit unter Ausstellern berichtet. Trotz guter Besucherzahlen habe die Summe dieser Faktoren zur Entscheidung geführt, die Comic Con Freiburg einzustellen und sich künftig stärker auf Standorte in Österreich und der Schweiz zu konzentrieren.
Stellungnahme der Messe Freiburg
Die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) zeigte sich von der Absage überrascht. In einer schriftlichen Stellungnahme betonte die Messegesellschaft, eine „vertrauensvolle Zusammenarbeit und transparente Kommunikation“ seien stets angestrebt worden. Man sei vor, während und nach Veranstaltungen jederzeit ansprechbar und bemühe sich, gemeinsam Lösungen zu finden.
Einige der vom Veranstalter genannten Gründe lägen zwei Jahre zurück und seien im Januar 2025 bereits aufgearbeitet worden. Veränderungen für 2025 seien demnach gemeinsam vereinbart worden. Auch auf kurzfristige Herausforderungen während des aktuellen Wochenendes habe man nach eigener Darstellung „gute Lösungen“ gefunden.
Die FWTM wies zudem darauf hin, dass steigende Kosten und gesetzliche Sicherheitsauflagen in der Verantwortung aller Veranstaltungsorte lägen. Als Beispiel für die eigene Kooperationsbereitschaft führte die Messe an, dass die Kosten für einen Feuerwehreinsatz aufgrund einer nicht abgeschalteten Brandmeldeanlage vor zwei Jahren von der FWTM übernommen worden seien.
Ausblick
Ob die Comic Con in Freiburg doch noch eine Zukunft hat, bleibt offen. Nach Angaben der FWTM wolle man aktiv auf den Veranstalter zugehen, um zu prüfen, „ob und wenn ja, wie eine Fortführung der Veranstaltung in Freiburg möglich ist“.
Für die regionale Szene rund um Gaming, Cosplay und Popkultur bedeutet das Aus der Comic Con Freiburg jedoch zunächst einen spürbaren Einschnitt. In den vergangenen drei Jahren hatte das Event einen festen Platz im Veranstaltungskalender eingenommen und einen Treffpunkt für unterschiedliche Communitys geboten.
Update: Die Bekanntmachung wurde nun auch auf ihrem Instagram Account publiziert.