Microsoft stellt Xbox Avatar Editor ein – Original Avatars bleiben erhalten

Seit einiger Zeit sind Xbox Avatare kein großes Thema mehr in der Gaming-Community. Der einst viel diskutierte Charaktereditor für die Personalisierung der Xbox-Profile hat mittlerweile stark an Bedeutung verloren. Dies ist der Hauptgrund, warum Microsoft nun bekanntgegeben hat, dass der Xbox Avatar Editor zum 9. Januar 2025 eingestellt wird.

Mit diesem Datum wird die App, mit der sich die modernisierten Avatare erstellen lassen, nicht mehr verfügbar sein. Ebenso werden erstellte Avatare sowie erworbene Items aus der App nach diesem Zeitpunkt entfernt. Microsoft begründet diesen Schritt mit dem „geringen Engagement der Nutzer“. Die Kapazitäten sollen stattdessen für die Entwicklung anderer Spielererfahrungen genutzt werden. Spieler, die nach dem 1. November 2023 Avatar-Items erworben haben, erhalten nach der Entfernung der App eine automatische Rückerstattung.

Xbox Avatar Store -Modern und doch veraltet. Dieser wird im Januar 2025 abgeschaltet.

Fortbestand der Xbox Original Avatars

Interessanterweise bleibt die Xbox Original Avatars App weiterhin bestehen. Diese App umfasst die klassischen Xbox-Avatare, die 2008 erstmals eingeführt wurden. Diese Original-Avatare können weiterhin auf der Xbox 360 sowie in bestimmten Spielen (wie zum Beispiel „Doritos Crash Course“) verwendet werden. Damit bleibt diese ältere Version der Avatare auch nach dem Januar 2025 erhalten.

Der nostalgische Xbox Avatar Original – Aus Xbox 360 Zeiten und bleibt erhalten.

Gründe für das geringe Engagement

Die niedrige Nutzung der modernisierten Avatare war ausschlaggebend für die Entscheidung zur Einstellung des Avatar Editors. Trotz zahlreicher Möglichkeiten zur Individualisierung der Avatare – wie etwa verschiedene Körpermerkmale, Kleidung oder Accessoires – wurde die Anwendung kaum genutzt. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sich viele Spieler anderen Wegen der Personalisierung zugewendet haben, wie beispielsweise dynamischen Hintergründen, Profilfarben oder personalisierten Gamerpics. Hinzu kommt, dass der Fokus der Spieler heute stärker auf Inhalten wie Erfolgsbildern und Screenshots liegt, welche seit Kurzem auch als Gamerpics erstellt und bearbeitet werden können.

Kritik an Integration und Marketing

Ein weiterer Aspekt ist die mangelnde Integration und Promotion des neuen Systems. Während die Xbox Avatare auf der Xbox 360 ein fester und integrierter Bestandteil des Systems waren, wurde der modernisierte Avatar Editor nur spärlich beworben. Auch für Entwickler bot Microsoft kaum Unterstützung, um das neue System zu integrieren, obwohl es durch die verbesserten Anpassungsmöglichkeiten durchaus attraktiv für Indie-Entwickler hätte sein können. Es handelt sich hierbei um ein klassisches Beispiel für eine gute Idee, eine passable Umsetzung und ein mangelhaftes Marketing seitens Microsoft. Viele Nutzer waren zudem enttäuscht darüber, dass die alten Avatarmodelle nicht integriert wurden – selbst Microsofts eigene Elemente wurden nicht migriert, was die Akzeptanz des neuen Systems weiter erschwerte.

Probleme im Microsoft Store

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Xbox Avatar Inhalte im Microsoft Store zwar enthalten waren, jedoch einem sogenannten „Shadow Ban“ bzw. Delisting unterlagen. Diese Inhalte waren nur auffindbar, wenn man gezielt danach suchte, was ihre Sichtbarkeit erheblich einschränkte. Zudem vermisste man im Store einen „Teilen“-Button, wodurch die Möglichkeit, Inhalte einfach zu bewerben, massiv erschwert wurde.

Der moderne Store ohne Teilen/Sharing Funktion bietet nur begrenzte Inhalte.

Auch unsere Redaktion und uns nahestehende Entwickler haben versucht herauszufinden, wie und wo man Avatar Elemente erstellen kann. Gerne hätten wir kostenlosen Merch im Avatar Store zur Verfügung gestellt, allerdings hat auch hier Microsoft es sehr schwierig gestaltet.

Stille Ankündigung über die FAQ

Interessanterweise wurde die Einstellung des Xbox Avatar Editors nur still und heimlich über die FAQ-Seite von Microsoft bekanntgegeben (https://support.xbox.com/en-US/help/account-profile/profile/xbox-avatar-editor-app-faq). Unter diesem Link finden sich weitere Informationen darüber, wie die Nutzer weiterhin die Xbox Original Avatare nutzen und ihr Avatar Gamerpic bewahren können. Die geringe Öffentlichkeitsarbeit und die Art der Ankündigung deuten darauf hin, dass Microsoft kein großes Interesse daran hatte, die Nutzer aktiv über diese Veränderung zu informieren, was die niedrige Nutzung des Systems weiter erklärt.

Empfehlungen für Spieler

Für Spieler, die noch ihre Xbox Avatare als Gamerpic nutzen möchten, empfiehlt es sich, vor der Einstellung der App ein entsprechendes Bild zu erstellen. Dies ist über das Profilmenü möglich, indem unter „Gamerpic ändern“ die Option „Foto meines Avatars aufnehmen“ gewählt wird.

Microsofts zukünftiger Fokus

Microsoft betont weiterhin, dass man sich darauf konzentriere, den Spielern umfangreiche Möglichkeiten zur Personalisierung ihrer Xbox-Erfahrung zu bieten. Dazu gehören neben den Original Avataren auch dynamische Hintergründe, Profilfarben sowie die einfache Anpassung von Gamerpics durch Achievement-Art und Screenshots.

Fazit

Der Xbox Avatar Editor wird somit zu einem weiteren Relikt der Gaming-Geschichte, während die Original Avatare weiterhin einen nostalgischen Platz in der Xbox-Welt behalten.

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