Crime Boss: Rockay City Review

Crime Boss: Rockay City nimmt das erfolgreiche Heist-Konzept von Payday und verlegt es in die 90er Jahre, eine Zeit, die uns gebleichtes Haar, das Internet via Modem und die Dallas Mavericks von 1992-93 bescherte.

Auf den ersten Blick scheint Crime Boss ein gutes Angebot zu sein. Es gibt drei Spielmodi, darunter eine Einzelspieler-Kampagne und zwei Koop-Modi. Außerdem sorgt Bon Jovis zweitbestes Lied über Cowboys für musikalische Untermalung und Michael Madsen spielt die Hauptrolle des Travis Baker. Trotz seiner beeindruckenden Vita, zu der auch Hits wie Telltales The Walking Dead und Grand Theft Auto III gehören, kann Madsen hier nicht glänzen.

Leider ist das Spiel, wie gebleichtes Haar und Modem-Internet, technisch veraltet und voller peinlicher Darbietungen. Obwohl einige Zwischensequenzen eine gewisse Faszination ausstrahlen, ist das Spiel aufgrund regelmäßiger Bugs, sich wiederholender Missionen und uninspirierter Action schwer zu empfehlen.

Heist to Know You

Es ist schwer zu sagen, welches Element von Crime Boss am schwächsten ist, aber ein Shooter mit so enttäuschendem Kampfsystem hat es immer schwer. Nahkampfangriffe sind unüberzeugend und die Schießmechanik ist unpräzise und ineffektiv. Gegner scheinen Kugeln zu absorbieren, als wären ihre Brustkörbe aus Kevlar. Die Erklärung dafür könnte sein, dass die Roguelike-Einzelspielerkampagne Vorteile freischaltet, die das Zielen verbessern und die Durchschlagskraft der Kugeln erhöhen. Doch das lässt das Spiel zunächst schlecht wirken, bis man sich hochgearbeitet hat.

Die Roguelike-Einzelspielerkampagne, genannt Baker’s Battle, ist ein interessanter Ansatz, wird aber schnell ermüdend. Man muss alle Territorien in Rockay City übernehmen, was meistens in chaotischen, aber eintönigen Turf Wars gegen gegnerische Gangmitglieder endet. Das Verteidigen von Territorien ist genauso langweilig. Die Finanzierung erfolgt durch Diebstähle in immer gleichen Lagerhäusern und Einkaufszentren. Diese Wiederholungen machen die Kampagne zu einem zähen Erlebnis.

Mehr als nur Raubüberfälle

Neben der Einzelspielerkampagne gibt es zwei weitere Spielmodi: Crime Time und Urban Legends. Beide können online im Koop-Modus oder mit Bots gespielt werden. Diese Missionen ähneln denen in Baker’s Battle, nur dass man diesmal mit Freunden spielt, die wahrscheinlich lieber Payday spielen würden.

Crime Boss kopiert viele Heist-Systeme von seinem Vorbild, inklusive automatischer Bohrer und Sägen. Die Diebstähle sind das Beste am Spiel, auch wenn die schlaffe KI oft bedeutet, dass man selbst die Arbeit erledigen muss. Leider verkommen die meisten Missionen zu eintönigen Feuergefechten.

Berühmte Gesichter, schwache Darbietungen

Die meisten Stimmen von prominenten Schauspielern wie Michael Rooker und Danny Trejo sind enttäuschend, und Chuck Norris liefert eine besonders schlechte Performance ab. Trotz des Nostalgiefaktors bringt die Besetzung dem Spiel wenig.

Fazit

Crime Boss: Rockay City ist ein überambitioniertes und schlecht ausgeführtes Spiel. Trotz einer beeindruckenden Besetzung und einer interessanten Prämisse enttäuscht es auf ganzer Linie. Die repetitiven und frustrierenden Missionen, die schwache Einzelspielerkampagne und das mangelhafte Koop-Erlebnis machen das Spiel zu einer Enttäuschung. Crime Boss: Rockay City hat versucht, ein PayDay-Klon mit einem Hauch von 90er-Nostalgie zu sein, scheitert aber an seinen eigenen Ansprüchen.

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