Die jüngsten Geschäftszahlen von Microsoft zeigen eine gemischte Entwicklung im Konsolen- und Games-Sektor. Während das Games-Business stabil bleibt, zeigt die Xbox-Hardware Schwächen. Ein Mangel an Xbox-Blockbustern hat die Aufholjagd des Unternehmens gebremst. Das Weltraum-Rollenspiel „Starfield“ von Bethesda soll die Situation verbessern.
Der PC-Markt befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase, wie aus aktuellen Studien und den Microsoft-Geschäftszahlen hervorgeht. Das Windows-Lizenzgeschäft, ein Indikator für den Absatz von Desktop-PCs und Notebooks, verzeichnet im vierten Quartal in Folge einen Rückgang. Sowohl die Ausgaben der privaten Verbraucher als auch der Geschäftskunden gingen zurück, was auch die Sparte ‚Devices‘ mit Zubehör und der Marke Surface negativ beeinflusst.
Im Xbox-Geschäft konnte Microsoft einen leichten Umsatzanstieg von einem Prozent verzeichnen. Die Einnahmen durch den Xbox Game Pass stiegen um 5 Prozent. Konkrete Abonnentenzahlen wurden nicht veröffentlicht, der letzte bekannte Stand von Anfang 2022 lag bei 25 Millionen. Die Einnahmen durch Xbox-Hardware, einschließlich Konsolen und Zubehör, gingen um 13 Prozent zurück.
Microsoft hatte ursprünglich für das vergangene Quartal mit zweistelligen Zuwächsen im Bereich Games und Services gerechnet. Diese blieben jedoch aufgrund fehlender konzerneigener Blockbuster und schwächerer Performance externer Spiele aus. Konzernchef Satya Nadella erwähnte einen Anstieg der monatlich aktiven User (MAU), ohne weitere Details zu nennen.
Der Umsatz von 15,5 Milliarden Dollar für die Saison 2022/23 entspricht dem Wert des Xbox Series X/S-Launch-Jahrgangs 2020/21.
Das 1. Quartal des Microsoft-Finanzjahres 2024, das von Juni bis September 2023 reicht, umfasst mehrere wichtige Ereignisse:
- In der Übernahmeschlacht um Activision Blizzard hat Microsoft juristische Erfolge erzielt. Eine Einigung mit der britischen Kartellbehörde CMA steht noch aus. Nach Abschluss können Studios und Marken in den Xbox Game Pass integriert werden, dessen Tarife kürzlich erhöht wurden.
- Ab dem 1. August steigt der Preis für das Top-Modell Xbox Series X um 50 Euro auf 550 Euro. Sony Interactive hat die UVP für die PlayStation 5 auf 475 Euro gesenkt, jedoch nur für kurze Zeit.
- Am 23. August wird Microsoft auf der Gamescom in Köln den bisher größten Messestand präsentieren. Konkurrenz von Sony PlayStation wird nicht erwartet, da diese abgesagt haben.
- Ab dem 1. September wird die Xbox Series S Carbon Black ausgeliefert, inklusive doppelt so großem SSD-Speicher im Vergleich zur weißen Xbox Series S. Der Preis steigt auf 350 Euro.
- Am 6. September erscheint das Weltraum-Rollenspiel „Starfield“ von Bethesda, die wichtigste Xbox- und PC-Neuheit des Jahres. Das Spiel wird ab Tag 1 im Xbox Game Pass verfügbar sein.
Trotz dieser Entwicklungen fallen die Prognosen von Microsoft für die kommenden Monate konservativ aus. Das Management rechnet mit Zuwächsen im mittleren einstelligen Prozent-Bereich.