Microsoft erweitert im November die Funktionalität seines Xbox Cloud Gaming-Dienstes und erlaubt künftig auch das Streaming von selbst gekauften Spielen außerhalb des Xbox Game Pass-Katalogs. Laut einem Bericht von The Verge ist diese Neuerung Teil des internen Projekts „Lapland“ und wird zunächst mit Xbox Insidern getestet, bevor der Rollout auf eine breitere Nutzerbasis erfolgt.
Streaming für persönliche Bibliotheken
Bisher beschränkte sich Xbox Cloud Gaming primär auf Spiele, die im Rahmen des Game Pass angeboten werden. Die neue Funktionalität ermöglicht es nun, auch Titel aus der eigenen Bibliothek zu streamen – also Spiele, die Nutzer separat erworben haben. Damit geht Microsoft einen lang erwarteten Schritt in Richtung vollständiger Nutzung des eigenen Ökosystems über die Cloud.
Die dafür notwendige Infrastruktur wurde laut interner Quellen über Jahre vorbereitet. Ursprünglich war das Streaming der eigenen Bibliothek bereits zur Einführung von Project xCloud 2020 vorgesehen, wurde dann auf 2022 verschoben, aber nie umgesetzt. Der Aufwand, tausende Titel statt nur Hunderte über die Cloud bereitzustellen, hat den Zeitplan erheblich verzögert. Zudem bleiben einige Spiele aufgrund von Lizenzvereinbarungen außen vor.
Integration in die Android-App
Parallel zur Cloud-Gaming-Erweiterung erlaubt Microsoft ab November auch Spielekäufe direkt in der Xbox-App für Android in den USA. Grundlage hierfür ist eine gerichtliche Entscheidung, die Google verpflichtet, Drittanbieter-Zahlungssysteme im Play Store zuzulassen. Nutzer können somit künftig Spiele mobil kaufen und unmittelbar über Xbox Cloud Gaming streamen.
Zukunftspläne: Eigener Xbox Store im Web
Microsoft arbeitet außerdem an einem browserbasierten Xbox Store für mobile Endgeräte. Ursprünglich für Juli 2024 geplant, soll dieser Store zunächst Angebote und In-Game-Inhalte bereitstellen und später auch First-Party-Spiele integrieren. Die Testphase läuft seit August, nähere Informationen zur Veröffentlichung stehen noch aus.