Das renommierte US-Spielestudio Riot Games, bekannt für das beliebte Spiel „League of Legends“ und Teil des chinesischen Spieleunternehmens Tencent, hat in einem kürzlich veröffentlichten Blog-Eintrag bekannt gegeben, dass es 11 Prozent seiner Belegschaft entlassen wird. Dies betrifft weltweit 530 Mitarbeiter, insbesondere jene, die außerhalb der Kernstudios arbeiten.
In einer offiziellen Erklärung betonte Riot Games, dass diese Entscheidung nicht darauf abzielt, Aktionäre zu besänftigen oder Geschäftsergebnisse zu erzielen, sondern aus Notwendigkeit erfolgt. Das Unternehmen verzeichnete in den letzten Jahren ein signifikantes Wachstum und verdoppelte die Anzahl seiner Mitarbeiter, während es gleichzeitig in verschiedene neue Genres expandierte.
Trotz der Entlassungen versichert Riot Games, dass ihre Hauptspiele wie „League of Legends“, „Valorant“, „Teamfight Tactics“ und „Wild Rift“ von den Kürzungen weitestgehend unberührt bleiben. Allerdings ist das Kartenspiel „Legends of Runeterra“ betroffen, das seit seinem Marktstart mehr Kosten verursacht als Einnahmen generiert.
Des Weiteren wird das Programm Riot Forge eingestellt. Unter diesem Programm lizenzierte Riot Games seine bekannten Marken und Charaktere an unabhängige Spieleentwickler, die daraufhin kleinere Einzelspieler-Titel wie „Ruined King: A League of Legends Story“ entwickelten. Das derzeit in Entwicklung befindliche Spiel „Bandle Tale: A League of Legends Story“ wird noch veröffentlicht, danach wird Riot Forge jedoch beendet.
Die Entlassungen bei Riot Games sind Teil eines branchenweiten Trends, der durch die Coronapandemie verstärkt wurde. Viele Spielestudios hatten während der Pandemie neue Mitarbeiter eingestellt, um schnelles Wachstum zu ermöglichen, müssen nun aber aufgrund von Überkapazitäten Kürzungen vornehmen. Ähnliche Entlassungen gab es bereits bei anderen namhaften Studios wie EA, Epic Games und Unity.
Zusätzlich zu den Herausforderungen im eigenen Unternehmen sieht sich Riot Games durch neue Einschränkungen beim Online-Gaming in China konfrontiert, die von der Muttergesellschaft Tencent im Dezember angekündigt wurden. Diese Regeln beinhalten Ausgabenlimits für Online-Spiele und verbieten bestimmte Anreizmechanismen, was den größten Gaming-Markt der Welt, in dem auch „League of Legends“ sehr beliebt ist, betrifft.