Plaion-CEO Klemens Kundratitz zieht sich nach mehr als drei Jahrzehnten an der Spitze von Koch Media – heute als Plaion bekannt – aus dem operativen Geschäft zurück. Das Unternehmen wurde von Kundratitz und Franz Koch 1994 als Software-Distributor in Deutschland, Österreich und Großbritannien gegründet. Heute beschäftigt Plaion mehr als 2000 Mitarbeitende in 15 Ländern und ist verantwortlich für renommierte Videospielmarken wie „Metro“, „Dead Island“ und „Kingdom Come: Deliverance“. Seit der Übernahme durch die Embracer Group im Jahr 2018 agiert das Unternehmen als Teil eines weltweit aufgestellten Entertainment-Konzerns.
Laut offizieller Mitteilung übernimmt Phil Rogers, bisher stellvertretender CEO, künftig die Leitung. Kundratitz selbst wechselt ab April 2025 in eine strategische Beraterrolle bei Embracer und begründet diesen Schritt mit dem Wunsch, sich stärker auf seine Familie zu konzentrieren. Er dankte den weltweiten Teams für deren Einsatz in den vergangenen 31 Jahren und zeigte sich stolz auf das gemeinsam Erreichte. Zudem äußerte er Zuversicht, dass Plaion unter Rogers’ Führung erfolgreich weiterentwickelt wird.
Rogers würdigte in seiner Stellungnahme das Wirken seines Vorgängers als „unglaubliches Vermächtnis“ und erläuterte, wie Plaion als „Eckpfeiler der europäischen Entertainment-Branche“ weiterhin gestärkt werden soll. Sein Fokus wird sich auf die neu formierte Geschäftseinheit „Middle-earth & Friends“ richten, die einen wesentlichen Bestandteil der künftigen Unternehmensausrichtung von Plaion bilden soll.
Die Entscheidung ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Neuausrichtung bei Embracer. Als börsennotierter Konzern bündelt Embracer zahlreiche Tochterfirmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Bereich Games, Unterhaltung und darüber hinaus. Die Veränderung an der Spitze von Plaion wird als bedeutender Schritt in der Weiterentwicklung und Reorganisation der Gruppenstruktur gewertet.
Kundratitz und Koch hatten Koch Media ursprünglich als Distributor gegründet und im Laufe der Jahre erfolgreich ausgebaut. Nach dem umfassenden Portfolio-Ausbau und der Neupositionierung als Plaion richtete das Unternehmen sein Geschäft auf globale Videospielmärkte aus. Ziel war es, als Full-Service-Partner von der Entwicklung über das Marketing bis hin zum Publishing von Spielen auftreten zu können.
Durch den Rückzug aus dem Tagesgeschäft signalisiert Klemens Kundratitz einen Generationswechsel in der Führung von Plaion. Mit dem Wechsel an Phil Rogers, der über langjährige Erfahrung in leitenden Funktionen der Gaming-Industrie verfügt, wird einerseits Kontinuität sichergestellt, andererseits bringt diese personelle Veränderung neue Impulse für die künftige Strategie. Wie sich die Reorganisation unter Embracer konkret auf die Marke Plaion und deren Portfolio auswirkt, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen.