Der preisgekrönte Gaming-Kanal Rocket Beans kämpft mit finanziellen Problemen, was dazu führt, dass zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen müssen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 120 Mitarbeiter, vorrangig in seinem Hauptsitz in Hamburg.
Gemäß eines Blogbeitrags des Unternehmens wird die Arbeitszeit der betroffenen Mitarbeiter um etwa 70 Prozent reduziert. Ausnahmen gelten für diejenigen, die an Auftragsproduktionen arbeiten, wie beispielsweise das gemeinsam mit Funk (ARD und ZDF) produzierte Format „Game Two“.
Während der Kurzarbeit wird der Sendeplan gekürzt. Das Samstagsevent im Februar entfällt und die Sendung „Beef Jr.“ wird nur noch alle zwei Wochen ausgestrahlt. Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass es zu vereinzelten Ausfällen kommen kann.
Im Blog wird als Grund für die Probleme die „Energiekrise und die daraus resultierende angespannte Wirtschaftslage“ genannt. Hierbei bezieht sich dies vermutlich nicht auf überhöhte Stromkosten bei Rocket Beans, sondern auf gekürzte Budgets seitens Werbekunden und anderer Partner.
Rocket Beans generiert Einnahmen durch Werbung auf YouTube und Twitch, Auftragsarbeiten sowie Merchandising und Sponsoring. Hinzu kommen Gelder aus dem Rocket Beans Supporter-Club (RBSC), einer Mischung aus Fanvereinigung und werbefreiem Abonnement, das mit zehn Euro pro Monat zu Buche schlägt.
Die Unterstützer des Senders werden von neuen Club-Funktionen profitieren. Um diese Einnahmequelle auszubauen, plant das Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten, weitere Funktionen zu testen. Genauere Details sind derzeit noch nicht bekannt.
Rocket Beans wurde zwischen 2006 und 2014 als begleitendes Angebot zur Spieleserie „Game One“ auf MTV im Internet etabliert. Seit 2015 ist Rocket Beans das Hauptsenderangebot, nachdem „Game One“ eingestellt wurde. Es gilt als qualitativ hochwertig, jedoch besteht nur eine geringe Verbindung zu jüngeren und teilweise reichweitenstarken konkurrierenden Streamern.