Microsoft hat ein neues Punktesystem eingeführt, um gegen toxisches Verhalten und Betrug in der Online-Spielewelt vorzugehen. Dieses System gilt sowohl für Xbox als auch für PC-Spiele im Microsoft-Ökosystem. Bei Verstößen, wie Beleidigungen im Sprachchat oder Cheating, können Spieler mit Sanktionen belegt werden, die im Extremfall bis zu einer einjährigen Sperre für Multiplayer-Teilnahme und Nachrichtenversand reichen.
Im Kern des neuen Systems befinden sich Strafpunkte, die Microsoft in seinem Blogpost mit dem deutschen Flensburger Verkehrszentralregister vergleicht. Unangemessene Äußerungen oder Betrugshandlungen werden mit einem Punkt bestraft, während für schwerwiegendere Delikte wie sexuelle Übergriffe und Hassreden mehr Punkte vergeben werden.
Eine geringe Anzahl von Punkten resultiert in einer eintägigen Sperre für bestimmte Online-Funktionen. Acht angesammelte Punkte führen zu einer einjährigen Sperre, wobei der Zugang zu Singleplayer-Spielen und bereits erworbenen Titeln weiterhin gegeben ist.
Für besonders gravierende Vergehen behält sich Microsoft jedoch vor, über die Standardstrafen hinaus weitere Sanktionen zu verhängen. Die aktuelle Punktebilanz kann auf einer speziellen Webseite unter Enforcements (zu dt. Erzwingen) eingesehen werden, die auch Informationen zu bereits erteilten Strafen enthält.
Punkte verfallen nach sechs Monaten, und Microsoft betont, dass Verstöße immer von einem Moderator überprüft werden. Einsprüche sind zulässig. Das Unternehmen stellt klar, dass gemeldete Vergehen allein nicht zu Punkten führen.
Toxisches Verhalten stellt in der Gaming-Community seit langem ein Problem dar, wobei nur ein kleiner, aber lautstarker Prozentsatz der Spieler negativ auffällt. Laut Microsoft waren 2022 weniger als ein Prozent der Spieler von zeitlichen Sanktionen betroffen.