Freaks 4U Gaming kündigt weiteren Stellenabbau an

Die Berliner E-Sport- und Gaming-Agentur Freaks 4U Gaming sieht sich erneut gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen.

Michael Haenisch, Gründer und Geschäftsführer der Spandauer Freaks 4U Entertainment GmbH, begründet den Schritt mit dem herausfordernden Marktumfeld und der Absage fest eingeplanter Projekte. In einem emotionalen Beitrag auf LinkedIn kündigte Haenisch an, dass weitere Stellen abgebaut werden müssen, eine Maßnahme, die an die Entlassungen und Kurzarbeit im Herbst 2023 anknüpft. Das Unternehmen will sich bemühen, die betroffenen Kollegen schnell weiterzuvermitteln.

Gegenüber GamesWirtschaft bezifferte Haenisch die Zahl der betroffenen Mitarbeiter auf 25, wodurch sich die Gesamtzahl der Beschäftigten auf 121 reduziert. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2022 beschäftigte das Unternehmen durchschnittlich 260 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

Im selben Jahr erzielte die Agentur Umsatzerlöse von rund 38 Mio. €, wobei 53 % der Erlöse im Inland generiert wurden. Gleichzeitig stiegen die Kosten massiv an, insbesondere die Personalkosten, die um ein Drittel auf über 12 Mio. € zunahmen. Zusätzliche Ausgaben für Reisen, Logistik und Technik belasteten das Unternehmen weiter. Der Geschäftsbericht für 2022 weist einen Fehlbetrag von fast 8,5 Mio. € aus.

Die Situation hat sich seither kaum verbessert. Wie andere Veranstalter, Agenturen und Dienstleister, darunter Rocket Beans Entertainment und TakeTV, kämpft Freaks 4U Gaming mit den Nachwirkungen der Pandemie und wirtschaftlichen Herausforderungen, einschließlich Budgetkürzungen und Zurückhaltung seitens der Sponsoren. Gleichzeitig drängen neue Anbieter auf den Markt. Im März 2023 stellte Freaks 4U Gaming das Influencer-Management ein, im September endete die 20-jährige Geschichte der ESL Meisterschaft, und im November 2023 folgte das Aus für das League of Legends-Portal Summoner’s Inn.

Noch unklar ist, ob und in welcher Form das LAN-Party- und E-Sport-Event DreamHack Hannover in diesem Jahr fortgesetzt wird. Der im April 2022 geschlossene Vertrag mit der Deutschen Messe AG sah ursprünglich eine mehrjährige Zusammenarbeit vor. Nach der Absage der Sommer-DreamHack 2023 konnte die Winter-Ausgabe im Dezember jedoch wie geplant durchgeführt werden und verzeichnete 23.000 Besucher.

Eine zentrale Aufgabe für das Management von Freaks 4U Gaming bleibt laut Haenisch die „operative Kontinuität“, insbesondere angesichts der anhaltenden Marktturbulenzen und der finanziellen Stabilität des Unternehmens. Seit 2023 sind der Firma mehr als 8 Mio. € von einem Investor zugeflossen: Die indische Nodwin Gaming International Pte. Ltd. hält mittlerweile 13,5 Prozent der Anteile an Freaks 4U Gaming. Bereits 2021 hatte der Frankfurter Venture-Capital-Finanzierer Co-Investor Partners eine Minderheitsbeteiligung im Umfang von 15 Mio. € erworben.

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