Im Zuge einer Kartellrechtsklage gegen Steam sind neue Details zur Unternehmensstruktur, zu den Beschäftigungspraktiken und zur Mitarbeiterzahl von Valve aufgetaucht. Die Klage wurde von Wolfire Games eingereicht und zielt darauf ab, mögliche wettbewerbswidrige Praktiken von Valve zu untersuchen.
Hintergrund der Klage und Enthüllungen
Obwohl Teile der eingereichten Dokumente geschwärzt wurden, entdeckte Pavel Djundik von SteamDB, dass einige Daten unter den Schwärzungen noch lesbar waren. Diese Informationen umfassen die Anzahl der Mitarbeiter bei Valve, deren Gehälter sowie die Bruttomargen und Provisionen von 2009 bis 2021.
Im Jahr 2015 beschäftigte Valves Steam-Betrieb 142 Personen, doch bis 2021 war diese Zahl auf nur 79 Mitarbeiter gesunken. Dies ist bemerkenswert, da im selben Jahr fast 10.000 Spiele auf Steam veröffentlicht wurden. Insgesamt beschäftigte Valve im Jahr 2021 nur 336 Personen, wenn man alle Mitarbeiter in den Bereichen Hardware, Steam, Spieleentwicklung und Verwaltung zusammenzählt (41, 79, 181 und 35 Mitarbeiter jeweils).
Mitarbeiterzahlen und Gehaltsstruktur
Auf dem Höhepunkt im Jahr 2016 hatte Valve nur 371 Mitarbeiter. Auffällig ist, dass der Großteil der Belegschaft von Valve weiterhin im Bereich der Spieleentwicklung tätig ist und dies auch immer so war.
Trotz der relativ geringen Mitarbeiterzahl wird Valve auf ein jährliches Umsatzvolumen von etwa 6,5 Milliarden Dollar geschätzt, was in etwa mit dem Umsatz von Electronic Arts (EA) von 7,5 Milliarden Dollar vergleichbar ist. Im Gegensatz dazu beschäftigt EA über 13.000 Mitarbeiter.
Seit 2017 sind Valves Bruttolohnkosten weitgehend stabil geblieben. Inflationsbereinigt gibt Valve jährlich etwa 425 bis 450 Millionen Dollar für Personalkosten aus.
Die im Rahmen der Klage aufgedeckten Informationen bieten einen seltenen Einblick in die inneren Abläufe von Valve, einem der bedeutendsten Akteure in der Spieleindustrie. Die vergleichsweise niedrige Mitarbeiterzahl im Verhältnis zu den erzielten Umsätzen zeigt die Effizienz und den Fokus des Unternehmens auf die Spieleentwicklung. Die Enthüllungen könnten im weiteren Verlauf der Kartellrechtsklage von Bedeutung sein und zeigen, wie Valve seine Ressourcen im Vergleich zu anderen großen Unternehmen der Branche einsetzt.
Diese neuen Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Wahrnehmung und das Verständnis der Betriebsstrukturen und der Effizienz von Valve innerhalb der Spieleindustrie haben.