Auftakt der Interviewreihe “Frauen in der Games-Branche”: Prof. Dr. Sabiha Ghellal im Gespräch

Die MFG Baden-Württemberg startet eine neue Interviewreihe, die sich mit der Darstellung und dem Engagement von Frauen in der Games-Branche beschäftigt. Zum Auftakt spricht Prof. Dr. Sabiha Ghellal über ihren Einstieg in die Branche und ihre Sicht auf die Repräsentation von Frauen.

Frauen in der Games-Branche: Einblicke und Perspektiven

In Deutschland spielen etwa 60 Prozent der Menschen im Alter zwischen 6 und 69 Jahren Computer- und Videospiele. Dabei sind 48 Prozent der Spielenden Frauen und 52 Prozent Männer. Diese Zahlen zeigen jedoch nur die Konsumentenseite. Die Interviewserie „Frauen in der Games-Branche in Baden-Württemberg“ soll die Beiträge und Perspektiven von Frauen in der Branche beleuchten.

Prof. Dr. Sabiha Ghellal: Ihr Weg in die Games-Branche

Prof. Dr. Sabiha Ghellal, Professorin an der Hochschule der Medien in Stuttgart, begann ihre berufliche Laufbahn in den 90er Jahren bei Compuserve und arbeitete später für Airmedia und Sony Europe im Bereich Mobile Entertainment. Ihr Interesse an Transmedia Storytelling und komplexen Systemen führte sie schließlich in die akademische Laufbahn, wo sie seit zwölf Jahren lehrt.

Förderung der Diversität in der Ausbildung

In den Lehrveranstaltungen von Ghellal, insbesondere in den Bereichen Game Design und User Interface, ist der Anteil von Frauen und Diversität höher als in anderen MINT-Fächern. Sie unterstreicht die Bedeutung einer vielfältigen akademischen Umgebung und engagiert sich in Projekten wie „Future Prof“, um die Diversität im Kollegium zu fördern.

Herausforderungen und Chancen für Frauen

Ghellal sieht Herausforderungen für Frauen in der Kommunikationsdynamik auf Veranstaltungen, die inklusiver wird, wenn diverse Gruppen vertreten sind. Sie spricht sich für bundesweite Förderprogramme für Unternehmen aus, die Diversität unterstützen, und betont die Wichtigkeit interdisziplinärer Teams in der Spieleentwicklung, um stereotype Darstellungen zu vermeiden.

Diversität in der Spieleentwicklung

Für Ghellal ist Diversität in der Spieleentwicklung entscheidend. Sie verweist auf Jesse Schells Buch, das betont, dass gute Spiele aus vielen Perspektiven entstehen. Teams, die vielfältig aufgestellt sind, können stereotype Darstellungen kritischer hinterfragen und fördern ein tiefes Verständnis für das Medium.

Aktuelle Lieblingsspiele

Ghellal nennt als aktuelle Lieblingsspiele Rätselspiele wie Sudoku und Tetris, Konsolenspiele wie Tekken und SingStar sowie Spiele von Studierenden. Besonders freut sie sich auf „The Bear – A Story from the World of Gra“ und „It Takes Two“.

Unterstützung durch Games BW

Die MFG Baden-Württemberg fördert Entwickler und Unternehmen der Games-Branche im Südwesten durch finanzielle Unterstützung, Gründungsprogramme und Vernetzungsangebote. Unter dem Label Games BW wird die Vielfalt der lebendigen Games-Szene sichtbar gemacht. Dieses Engagement wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt.

Die neue Interviewreihe stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Präsenz und das Engagement von Frauen in der Games-Branche zu stärken und die Vielfalt innerhalb der Branche zu fördern.

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