Die Europäische Kommission hat auf Basis des Rechtsakts für eine europäische digitale Identität (EUid) die Grundlagen für einheitliche technische Standards zur Nutzung digitaler Wallets festgelegt. Diese Wallets sollen es Bürgern der EU ermöglichen, ihre nationale elektronische Identität (eID) sowie Nachweise weiterer persönlicher Attribute, wie etwa den Führerschein oder medizinische Rezepte, sicher und datenschutzkonform auf Mobilgeräten zu speichern. Die Vorgaben der EU-Kommission garantieren dabei die Interoperabilität und die Sicherheit der Wallets innerhalb aller Mitgliedstaaten.
Die Kommission hat vier Durchführungsverordnungen verabschiedet, um sicherzustellen, dass die technischen Funktionen der Wallets in allen EU-Ländern identisch sind. Wichtige Bestandteile sind dabei die einheitlichen Datenformate für die grenzüberschreitende Nutzung sowie umfassende Maßnahmen zur Sicherstellung von Sicherheit und Zuverlässigkeit der Wallets. Hierbei ist der Schutz personenbezogener Daten ein zentraler Aspekt: Die Wallets ermöglichen eine lokale Speicherung der Informationen, sodass die Nutzer die volle Kontrolle darüber behalten, welche Daten geteilt werden. Darüber hinaus wird ein Datenschutz-Dashboard eingebaut, das Transparenz darüber bietet, wie und mit wem Informationen geteilt werden.
Besonders relevant für die Gaming-Community und Plattformen wie Xbox ist die Integration von Alters- und Identitätsnachweisen. Die EUid-Wallets bieten eine sichere und datenschutzkonforme Möglichkeit, Altersverifikationen für den Zugang zu altersbeschränkten Inhalten durchzuführen. Dies könnte zukünftig für Online-Dienste wie Xbox Live von großer Bedeutung sein. Gerade bei der Altersverifikation stellt die einfache, grenzüberschreitend anerkannte digitale Lösung einen Mehrwert für Spieler dar, die sonst je nach Land unterschiedliche Verfahren durchlaufen müssten.
Auch für Eltern und Erziehungsberechtigte bietet diese Entwicklung Vorteile, da der Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten besser kontrolliert werden kann. Die EUid-Wallet könnte somit künftig eine wichtige Rolle im Rahmen der Account-Verifizierung und des Jugendschutzes auf Plattformen wie Xbox übernehmen. Aktuell setzen viele Spieleplattformen noch auf isolierte Lösungen, die je nach Region stark variieren. Die einheitliche EU-Lösung bietet daher eine mögliche Standardisierung und Vereinfachung für Anbieter, Eltern und Spieler gleichermaßen.
Darüber hinaus hat die Kommission einen Rahmen für die Zertifizierung der Wallets geschaffen, wobei besonders auf den Datenschutz Wert gelegt wurde. Diese universelle, vertrauenswürdige Lösung für die digitale Identität könnte somit ein weiterer Baustein in der Digitalisierung und Internationalisierung des Online-Gamings sein. Unternehmen und Nutzer in der Xbox-Welt profitieren dabei von einer einheitlichen und sicheren Lösung für die Verifizierung, sei es für Account-Anmeldungen, Zahlungen oder den Zugriff auf bestimmte Inhalte.
Die neuen Durchführungsverordnungen sollen zeitnah im EU-Amtsblatt veröffentlicht und danach in allen Mitgliedsstaaten in Kraft treten. Damit wird der Weg für eine einheitliche digitale Identität in der gesamten EU bereitet – mit positiven Auswirkungen auf zahlreiche Branchen, darunter auch die Gaming-Industrie.