Die International Game Developers Association (IGDA) hat in Zusammenarbeit mit der Western University die Ergebnisse der Entwicklerzufriedenheitsumfrage 2023 (Developer Satisfaction Survey, DSS) veröffentlicht. Die Umfrage, die Einsichten von 777 Branchenprofis zwischen dem 17. Mai und dem 20. Oktober 2023 sammelte, beleuchtet drängende Anliegen innerhalb der Spieleindustrie, einschließlich Fragen zu Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion (EDI), Beschäftigungsstabilität, Crunch-Kultur und Anerkennungspraktiken.
Wesentliche Erkenntnisse der Umfrage:
- Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion: Während 85 % der Befragten die Bedeutung von Vielfalt am Arbeitsplatz, in Spieleinhalten und in der Branche betonten, zeigen diese Zahlen einen leichten Rückgang gegenüber 2021. Über die Hälfte (58 %) empfindet, dass die Branche in den letzten zwei Jahren vielfältiger geworden ist, was eher den Daten von 2019 entspricht.
- Antidiskriminierungspolitik: Trotz der allgemeinen Präsenz von Richtlinien gegen Diskriminierung (72 %) verfügen nur 38 % der Arbeitsplätze über ein formelles Beschwerdeverfahren speziell für EDI-Probleme. Etwa 43 % der Befragten glauben, dass diese Richtlinien angemessen durchgesetzt werden, eine leichte Verbesserung gegenüber 41 % im Jahr 2021.
- Beschäftigung und Crunch: Die Umfrage enthüllte, dass 2023 10.500 Spielemacher durch Entlassungen ihren Job verloren haben. Etwa 28 % berichteten, dass ihre Jobs obligatorische Crunch-Zeiten beinhalteten, ein Rückgang von 33 % im Jahr 2021. Allerdings gaben 25 % an, außerhalb der festgelegten Crunch-Zeiten lange Stunden gearbeitet zu haben, was einen Anstieg von 22 % in der vorherigen Umfrage darstellt.
- Anerkennung: Nur 48 % der Befragten gaben an, dass ihre Unternehmen eine klare Richtlinie zur Nennung in den Credits von Spielen haben. Das Vertrauen, in den Credits erwähnt zu werden, sank erheblich, wenn der Mitarbeiter das Unternehmen vor der Veröffentlichung eines Spiels verließ.
- Demografie: Das demografische Profil der Befragten zeigt eine leichte Alterung, wobei 38 % der Befragten zwischen 28 und 37 Jahren alt sind. Die Vielfalt in der Geschlechtsidentifikation hat sich leicht erhöht, wobei Frauen 31 % der Befragten ausmachen und 8 % sich als nicht-binär oder genderqueer identifizieren. Die rassische Vielfalt zeigt einen leichten Anstieg, wobei 79 % sich als weiß/kaukasisch oder europäisch identifizieren.
Der vollständige Bericht der IGDA Umfrage ist hier einsehbar.
Dr. Jakin Vela, der geschäftsführende Direktor der IGDA, betonte die Rolle der Umfrage bei der Hervorhebung kritischer Probleme: „Die Entwicklerzufriedenheitsumfrage ist ein bedeutendes Instrument, das den Fachleuten der Spieleindustrie hilft, die wichtigsten Anliegen unter ihren Kollegen zu identifizieren. Das Erkennen der in diesem Bericht hervorgehobenen kritischen Probleme ist der erste Schritt, um als Branche und als Gemeinschaft voranzukommen.“
Der vollständige Zusammenfassungsbericht der DSS 2023 sowie frühere Zusammenfassungen sind auf der IGDA DSS-Seite verfügbar. Die Umfrage wurde von einem Team der Western University durchgeführt, unterstützt durch einen Insight Grant des Social Sciences and Humanities Research Council of Canada und weiteres Forschungs- und Übersetzungspersonal. Dieser umfassende Ansatz unterstreicht das anhaltende Engagement von IGDA und der Western University, das Verständnis der Landschaft der Spieleentwicklung voranzutreiben.