Im historischen Ambiente des WDR Funkhaus am Wallrafplatz fand eine bemerkenswerte Veranstaltung statt, die das Vermächtnis der Assassin’s Creed-Serie in einer musikalischen Dimension neu interpretierte. Das „Assassin’s Creed Symphonic Adventure“, unter der Leitung von Wayne Marshall und aufgeführt vom WDR Funkhausorchester sowie dem WDR Rundfunkchor, hat sich der Herausforderung gestellt, die ikonische Musik der Assassin’s Creed-Reihe in ein klassisches Konzertformat zu überführen. Die Aufführung, begleitet von den Solisten Gun Young An (Sopran), Kanako Sakaue (Alt), Giovanni da Silva (Tenor) und Clemens Joswig (Bass), zog nicht nur Gaming-Enthusiasten, sondern auch klassische Musikliebhaber in ihren Bann.
Die Aufführung zeichnete sich durch eine akribisch ausgewählte Setlist aus, die quer durch die Spielreihe führte und dabei die musikalischen Höhepunkte von Komponisten wie Jesper Kyd, Lorne Balfe und Sarah Schachner präsentierte. Diese musikalische Zeitreise wurde durch eine visuelle Untermalung auf einer Leinwand begleitet, die Ausschnitte aus den verschiedenen Assassin’s Creed-Spielen zeigte, wodurch eine immersive Atmosphäre geschaffen wurde. Jedoch wurden diese visuellen Elemente in der Aufzeichnung der Aufführung, die später auf YouTube veröffentlicht und bereits über 106.000 Mal aufgerufen wurde, bewusst weggelassen, um die Konzentration vollends auf die musikalische Darbietung zu lenken.
Diese Entscheidung, die visuellen Komponenten aus der Videoaufnahme zu entfernen, verdeutlicht eine Absicht, die musikalische Erfahrung in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig das Urheberrecht zu respektieren. Sie bietet Zuhörern die Möglichkeit, ihre eigenen Erinnerungen und Bilder zu den Melodien zu formen und so eine persönlichere Verbindung zur Musik aufzubauen.
Das „Assassin’s Creed Symphonic Adventure“ ist ein Paradebeispiel für die zunehmende Verschmelzung von Videospielkultur und klassischer Musik. Es zeigt, wie die Musik aus Videospielen über ihre ursprüngliche Funktion hinauswachsen und als ernstzunehmende Kunstform anerkannt werden kann. Die Veranstaltung unterstreicht das kreative Potenzial der Kollaboration zwischen der Videospielindustrie und traditionellen kulturellen Institutionen.
Für die Gaming-Industrie repräsentiert dieses Konzert einen wichtigen Schritt in der Anerkennung von Videospielmusik als integralen Bestandteil der kulturellen Landschaft. Es veranschaulicht das Engagement von Entwicklern und Musikern, ein breiteres Publikum zu erreichen und die vielschichtige Kunstfertigkeit, die in der Produktion von Videospielen steckt, zu zelebrieren.
Das „Assassin’s Creed Symphonic Adventure“ mag als ein einmaliges Ereignis begonnen haben, doch sein Erfolg und die positive Resonanz könnten den Weg für zukünftige Projekte ebnen, die die Grenzen zwischen digitalen und traditionellen kulturellen Ausdrucksformen weiter verwischen. Es steht als Beispiel dafür, wie Musik aus der Welt der Videospiele über das Medium hinaus Einfluss nehmen und unterschiedliche Gemeinschaften zusammenbringen kann.