Microsoft hat am 2. Juli 2025 den Abbau von rund 9 000 Stellen – etwa vier Prozent der weltweiten Belegschaft – bestätigt, wobei die Sparmaßnahmen die Gaming-Sparte besonders hart treffen, einschließlich Projektstreichungen und Studioschließungen.
KI-Ratschläge aus der Chefetage
Kurz nach der Bekanntgabe veröffentlichte Matt Turnbull, Executive Producer bei Xbox Game Studios Publishing, einen inzwischen gelöschten LinkedIn-Beitrag. Darin empfahl er Betroffenen, Large-Language-Model-Tools wie Copilot oder ChatGPT zu nutzen, um die „emotionale und kognitive Belastung“ einer Entlassung zu mindern. Turnbull lieferte konkrete Prompt-Beispiele, etwa zur Überwindung des Hochstaplersyndroms und zur Karriereplanung.
Kritische Reaktionen aus der Branche
Die Empfehlung stieß innerhalb weniger Stunden auf deutliche Ablehnung. Eric Smith, zuvor Online-Produzent bei ZeniMax, konterte mit der Bemerkung „Jesus Christ, read the room“, weitere Entwickler bezeichneten den Vorschlag als realitätsfern.
Interne Studios betroffen
Als Teil der Restrukturierung wurde das in Santa Monica ansässige Studio The Initiative geschlossen; der Reboot von Perfect Dark ist eingestellt. Ebenfalls abgesagt wurden Rare-Projekt Everwild sowie ein MMORPG von ZeniMax Online Studios.
Externe Partner verlieren Finanzierung
Die Kürzungen wirken sich auch auf externe Entwicklungspartner aus. Romero Games, gegründet von John und Brenda Romero, verlor die komplette Finanzierung für sein unveröffentlichtes Unreal-Engine-5-Projekt und prüft angesichts daraus resultierender Entlassungen die Studioschließung.
Microsoft begründet die Maßnahmen mit einer strategischen Neuausrichtung auf KI-basierte Dienste. Gleichzeitig verschärfen die Stellenstreichungen den Druck auf den Konzern, Beschäftigungsrisiken transparent zu adressieren und die Kommunikationskultur gegenüber Betroffenen zu überdenken. Weitere Angaben zum zeitlichen Ablauf möglicher Neuinvestitionen in Spieleproduktionen machte das Unternehmen bislang nicht.