Zu den bekanntesten Hackern der Xbox-Konsole hat Simplicissimus eine Dokumentation veröffentlicht. Darin geht es um David Pocora, online bekannt als Xon und Xenomega, einen 22-jährigen Informatikstudenten mit schulterlangen blonden Haaren. In der Xbox-Szene ist er für seine Cheat-Programme für Spiele wie Halo und Call of Duty bekannt. Doch sein Engagement in der Gaming-Welt brachte ihn auch in ernsthafte Schwierigkeiten.
Die Anfänge eines Hackers
David ist ein geborener Hacker. Schon in der Grundschule baute er einen eigenen Webbrowser und brachte sich das Programmieren selbst bei. 2001 veränderte die Einführung der OG Xbox sein Leben. Die Konsole war ein technologischer Meilenstein, und David verliebte sich nicht nur in die Spiele, sondern auch in die Technik dahinter. Er wurde Teil einer Community, die eigene Software auf der Xbox zum Laufen brachte, Linux installierte und sogar Nintendo-Spiele spielte.
Der Übergang zur Xbox 360
2005 brachte Microsoft die Xbox 360 heraus, die sicherer war und zum Hacken ein spezielles Development Kit benötigte. David kaufte mehrere dieser Kits und nutzte sie, um Zugang zum Partnernet, einer geschlossenen Plattform für Xbox-Entwickler, zu erhalten. Dort fand er Testversionen unveröffentlichter Spiele. Seine Aktivitäten führten jedoch zu Problemen mit Spieleentwicklern, besonders als er Cheats für Call of Duty anbot und damit bis zu 3000 Dollar pro Tag verdiente.
Die Erweiterung des Netzwerks
2010 wurde Dylan Wheeler, ein 14-jähriger Australier, auf David aufmerksam. Dylan, online als Superdae bekannt, fand schnell Gefallen am Hacken und schloss sich der Gruppe an. Zusammen mit weiteren Mitgliedern wie Sanad Nesiva (Sonic) und Justin May (MTW) begann die Gruppe, sich in Netzwerke großer Unternehmen wie Microsoft, EA und Activision zu hacken. Sie stahlen nicht nur Spiele, sondern drangen auch in das Netzwerk des US-Militärs ein und erlangten Zugriff auf einen Flugsimulator.
Die ersten Verhaftungen
Die Aktivitäten der Gruppe blieben nicht unbemerkt. 2012 hackten sie die Server von Epic Games und veröffentlichten eine Vorabversion von Gears of War 3. Dies führte zu verstärkten Ermittlungen durch das FBI. Einige Mitglieder wurden verhaftet, darunter Nathan Leroux (Animefreak) und Sanad Nesiva. Andere, wie Dylan Wheeler, setzten ihre Aktivitäten fort und hackten sich in weitere Netzwerke.
Der Fall der Xbox Underground
Im Jahr 2013 wurde die Gruppe schließlich zerschlagen. David, Sanad, Austin Alcala (AA Monkey) und Nathan kamen in den USA vor Gericht. Dylan wurde in Australien angeklagt, floh aber nach Tschechien und später nach Großbritannien. Justin May, der vermutlich als Informant für das FBI arbeitete, wurde 2017 verhaftet und 2021 zu fast acht Jahren Haft verurteilt.
Die Konsequenzen
David Pocora, der ursprünglich nur ein leidenschaftlicher Gamer war, musste 18 Monate ins Gefängnis, begann danach jedoch eine Karriere in der Cybersicherheitsbranche. Sanad Nesiva kämpfte nach seiner Haftstrafe mit persönlichen Problemen, konnte aber schließlich wieder Fuß fassen. Andere Mitglieder der Gruppe, wie Dylan Wheeler, setzten ihre Aktivitäten fort, oft in rechtlichen Grauzonen.
Die Geschichte von Xbox Underground zeigt die faszinierende, aber auch gefährliche Welt des Hackens und die Konsequenzen, die daraus entstehen können.
Die komplette Dokumentation von Simplicissimus ist auf YouTube zu finden: YouTube-Doku von Simplicissimus.